Hier und jetzt

herbstliches Eichenlaub

(c)Heiner Brünjes

Heute ist ein sonniger Herbsttag. Ich sitze dennoch für eine Stunde am Rechner und schreibe über mein ehemaliges Berufsleben. Meine Blicke schweifen für einen Moment vom Bildschirm ab und fallen auf eine Fotografie an der Wand.

Damals

Sie zeigen meine Eltern. Mein Vater ist vor einigen Monaten verstorben, meine Mutter schon seit längerem tot. Dabei kommt Trauer und Wehmut auf. Viele Gegenstände in meiner Wohnung erinnern mich an sie – viel Gutes, einiges was nachdenklich macht. Die schlechten Jahre haben Sie erlebt, es manchmal schwer gehabt. Die stillere Jahreszeit lädt dazu ein, zurückzublicken, sich zu erinnern, was geschehen ist im Leben. Doch bei allem möchte ich nicht vergessen, im Heute zu leben.

Heute

Die Vergangenheit kann ich nicht mehr ändern. Der Augenblick ist der einzige Zeitpunkt, bei dem ich handeln, entscheiden, und mein Leben gestalten kann. Das Jetzt ist einmalig und kehrt nicht zurück. Ich schaue auch gern nach vorn, plane für die Zukunft und bereite das Neue Jahr vor. Dennoch: Ich möchte den Tag mit einer Überlegung enden: Was war heute gut, was nicht so? Und was kann ich tun, damit es mir jetzt gut geht? Einen besinnlichen und zufriedenen Herbsttag.

Heiner Brünjes

  2 comments for “Hier und jetzt

  1. Eva sagt:

    Diese Besinnung am Abend mache ich auch des Öfteren: Was hat mich heute gefreut? Und mir fällt so gut wie immer etwas ein, was gut war.

  2. Tine sagt:

    Eigentlich hatte ich immer geglaubt, alles Schöne, Interessante und Wichtige würde ich nie vergessen – und dem Traurigen, Unangenehmen, Verletzenden könnte ich kurzen Prozess machen. Aber das hat nicht geklappt! Also bin ich angefangen, besondere Augenblicke, Begegnungen oder Gedanken auf zu schreiben – auch was mich bedrückt hat. Das ist, wie eine Reinigung der Seele!

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