Der Blick nach oben

Typische Pariser Häuserzeile

(c) Anja Baltrusch

Diese Methode funktioniert fast überall auf der Welt. Sie bereitet einigen tatsächlich Freude, auch wenn sie anderen als Unsinn erscheint. Ausprobieren!

Paris

Gaby reiste mit ihrem Mann Ronald wieder einmal nach Frankreich. Dieses mal allerdings nach Paris, um Ronald die zauberhafte Stadt zu zeigen, in der Gaby einige Zeit Französisch studiert hatte. Zuerst wurde die Sacre Coeur am Montmartre besichtigt, danach schlenderten die beiden durch die umliegenden Gassen bergauf und bergab bis sie in der Rue Petrelle vor einem mehrgeschossigen eleganten Haus mit großen Fenstern und den typischen französischen Balkonen stehen blieben und nach oben blickten. „Hier hat meine langjährige Brieffreundin Martine während der Schulzeit gewohnt, als wir miteinander korrespondierten. Ich habe die Wohnung nur einmal besucht, aber durch die gezeichneten Pläne und Fotos von Martine konnte ich mir immer vorstellen, was sie von ihrem Schreibtisch aus sehen konnte. Und jetzt stehen wir hier wirklich und können diese Straße erleben. Ist das nicht herrlich?“ Gaby freute sich sehr, während beide immer noch nach oben blickten. „Das war Martines Zimmer, dort das Ihrer Schwester Chantal und ganz links war das Wohnzimmer der Familie Budain.“ Im Treppenhaus gab es ein schwarzes, gusseisernes Geländer und einen roten Teppich auf der Treppe.“ Als die beiden sich wieder ansahen bemerkten sie, dass sich eine größere Menschenmenge um sie versammelt hatte, die ebenfalls nach oben blickten, ohne zu wissen, weshalb Gaby und Ronald so fasziniert emporgeblickt hatten.

Dunkle Wolkenformation

(c) H. Brünjes

Frankfurt

Dazu passt auch eine Geschichte, die vor langer Zeit in der Frankfurter Rundschau zu finden war: An einer Bushaltestelle steht ein Mann und schaut in den Frankfurter Himmel. Es finden sich immer mehr Menschen um ihn herum, die ebenso in den Frankfurter Himmel blicken um herauszufinden, was es da zu sehen gibt. Nach einiger Zeit fragt ihn eine Frau: „Ei, warum schauen Sie denn in den Himmel?“ Darauf erwidert er. „Ich schaue nicht in den Himmel, ich habe nur gerade meine Nasentropfen genommen…“ (Und das Ganze in Hessisch!)

Schimpansen und Menschen

Oder ein Erlebnis im Hannoveraner Zoo in dem Affenhaus. Menschen schauen Schimpansen an, Schimpansen schauen Menschen an. Einer der Affen blickt nach oben auf das gläserne Dach des Affenhauses, danach blicken weitere Affen nach oben. Nun auch die Menschen, die Gruppe von fünfzehn bis zwanzig Besucher, die sich hier eingefunden haben. Als die Menschen, die sich dem Verhalten der Affenbande angeschlossen hatten, sich lachend über dieses gemeinsame Verhaltensmuster abwenden, laufen auch die Schimpansen kreischend durcheinander. Sekunden genetischer Verbrüderung.

Sophie Mory und Dr. Dirk Mittermeier

  2 comments for “Der Blick nach oben

  1. Johanne Thurn sagt:

    Ist angenehm zu lesen aber ich hatte was Paris betrifft etwas anderes erwartet.Nälich der Blick nach oben zeigt vertikale Gärten und begrünte Dächer, wo man Gemüse anpflanzen kann. In diesem Zusammenhang ist es sehr sinnvoll, diesen Trend auch nin Bremen zu etablieren.
    Z. B. muß der zuständige Senator dafür sorge, dass die großen Dachflächen des Neubauprojektes gegenüber vom Bahnhof auf Kosten des Eigentümers begrünt wird.
    Wir müssen uns in der Sen.Vertretung aktiv dafür einsetzen und uns eimischen-

  2. Barbara sagt:

    Die Zeit ist eben zu kurz und wertvoll, um womöglich etwas Interessantes zu versäumen!

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