Bahn frei!

Schwimmbad, Eine Frau und zwei Mädchen aus der Unterwasserperspektive in einem Schwimmbad fotografiert.

fotolia / Iuliia Sokolovska

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. An immer wieder besuchten Örtlichkeiten hat er schnell einen Lieblingsplatz auserkoren, den er nicht nur körperlich, sondern auch emotional „besetzt“ und, falls notwendig, auch mit Zähnen und Klauen verteidigt. Entsprechende Beobachtungen hat wohl jeder von uns schon einmal gemacht.

Selbst im Schwimmbad strebt der Mensch nach Vertrautem. Viele, so auch ich, schwimmen am liebsten auf den Außenbahnen, denn hier muss man sich anderer Schwimmer nur auf einer Seite erwehren und falls einen ein Schwächeanfall ereilt, ist man schnell am rettenden „Ufer“.
Diese Bahnen sind also begehrt und meistens „besetzt“.

Delphin in blauem Wasser

(c) Katharazzi

Folgende geschlechtsspezifische Unterschiede konnte ich im Lauf der Jahre beobachten: Junge Männer, meist mit raumgreifenden und spritzintensiven Schwimmstilen unterwegs, weichen keinen Millimeter. Hier gilt: „Survival of the fittest“. Ältere Vertreter des männlichen Geschlechts hingegen sind häufig galant und überlassen mir die Bahn, bevorzugen aber erfahrungsgemäß ohnehin eher den Mittelbereich. Mit Frauen jedweden Alters ergibt sich meist eine friedliche, auf Kompromiss angelegte Koexistenz.

Die These, dass Frauen sich grundsätzlich rücksichtsvoller verhalten, möchte ich nun aber, zumindest was das Schwimmbad anbelangt, nicht aufstellen. Denn Frauen haben zweifelsohne den „swim-talk“erfunden: zu mehreren nebeneinander im Schneckentempo schwimmen, dabei Neuigkeiten austauschen und gleich mehrere Bahnen „besetzen“.

Als ich neulich nach absolviertem Schwimmpensum dem Ausstieg zustrebte, sprach mich eine freundlich lächelnde Mitschwimmerin an und meinte, dass wir uns ja mit der Außenbahn immer gut abgewechselt hätten. „Ach ja?“, fragte ich zurück. Es war mir gar nicht aufgefallen.

Anna Maria Peters

  2 comments for “Bahn frei!

  1. Eske sagt:

    In manchen Schwimmhallen ist es so geregelt, dass zwei Bahnen für Schwimmer abgetrennt sind. Das finde ich prima, denn die Schwimmer sind sich ganz schnell einig, wie sie aneinander vorbei kommen. Diese Bahnen sind dann für die „Klöntanten“ tabu.

  2. Fritz sagt:

    ich gehe am liebsten immer ins Schwimmbad, wenn sowieso niemand da ist. Dann kann man sich die Bahn in der Regel aussuchen. Da ich gerne auf Zeit schwimme, muss ich das sowieso so machen, ansonsten wird man zu oft gestört.

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