Der innere Schweinehund

Mann mit Ball

4:3 Alter Mann mit Ball 2, Sport, beachvolleyball, Weser

Im zarten Alter von zwölf Jahren unterhielt ich mich mit meiner Sportlehrerin, einer sehr attraktiven jungen Frau, über meine Beobachtungen hinsichtlich der mangelnden Bewegung von Erwachsenen. Sie informierte mich ausgiebig darüber, wie gesund Bewegung in jedem Alter sei. Das hatte ich allerdings auch schon im Biologieunterricht vernommen.
In der Tat kannte ich zu dem Zeitpunkt nur wenige erwachsene Menschen, die Sport trieben, und zwar fast nur Männer, die Fußball spielten. So war das seinerzeit in dem kleinen Dort, in dem ich lebte. Wen ich auch ansprach, ich erhielt immer die gleichen Antworten. Keine Zeit, wir wollen dem lieben Gott nicht den Tag stehlen, Müßiggang ist aller Laster Anfang. Das waren die Argumente.

Bewegung in den Alltag einbinden

Je älter ich wurde, desto mehr wurde mir klar, dass es sich hierbei lediglich um Ausreden handelte. Jeder Mensch hat täglich zahlreiche Möglichkeiten sich zu bewegen. Im Berufsleben könnte man die Treppe benutzen, anstatt den Fahrstuhl zu nehmen. In der Mittagspause könnte man einen ausgiebigen Spaziergang unternehmen und dabei sein Essen verzehren, anstatt in einer lauten Kantine oder im Restaurant sitzenderweise zu essen.

Geschwungenes Treppenhaus

(c) Seniorenlotse / Gisela Walther

Jeder, der einmal in einem Krankenhaus war – egal ob als Patient oder Besucher -, wird beobachten, dass die Mehrheit der Ärzte und des Pflegepersonals die Treppen benutzt. Am frühen Morgen, in der Mittagszeit oder am frühen Abend kann man rund um die Krankenhäuser sehr wohl einige dieser Menschen beim Joggen wiedererkennen. So entspannen manche Menschen und fördern nebenbei noch ihre Gesundheit.

Manchmal muss man erst eine Vollbremsung im Leben vollführen, um an die Einfachheit der Dinge heranzugeraten. Leider begreifen sehr viele Menschen dieses häufig erst, wenn die Krankheiten bereits ausgebrochen sind. Es ist tatsächlich genügend Zeit vorhanden, wenn der Mensch es will, auch im Alter
Für den Anfang kann der Versuch ja als kleiner Spaziergang mit einem imaginären Hund gestartet werden, falls kein wirklicher Hund vorhanden sein sollte. Oder einfach nur einmal eine Haltestelle zu Fuß gehen, wenn der Bus oder die Bahn nicht erreicht wurde, anstatt sich zu ärgern. Viel Spaß wünscht
Sophie Mory

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