Das Leben (Lesen) in Zeiten von Covid-19 (3)

(c)Monika Sattelberg

“In der Krise beweist sich der Charakter” (Helmut Schmidt)

Wie wahr! Und wie aktuell!

Zeit zum Stöbern im Bücherschrank…, als mein Blick auf das Buch Helmut Schmidt “Die Biographie” fiel, dachte ich: Das passt! So entstand die Blitzidee zu einem neuer Artikel von mir. Zur Erinnerung: Er war der fünfte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und machte sich mit seinem energischen und umsichtigen Eingreifen als Macher und Krisenmanager einen Namen. Sicherlich erinnern sich viele unter Ihnen an die Hochwasserkatastrophe in Hamburg 1962. Ein ungebrochenes hohes Ansehen in der Bevölkerung wurde ihm zuteil. Man sagt, er war eine “nationale Ikone” und moralische  Autorität”.  Helmut Schmidt wurde 96 Jahre alt. Er ging 2015 als einer der bedeutendsten Politiker von der Bühne.

Und weiter einige Aussagen von ihm, die provokanten, für die er bekannt war, hab ich weggelassen.

  • “Sie haben einem uralten Mann zugehört. Sie müssen ihn nicht unbedingt ernst nehmen”
  • “Willen braucht man. Und Zigararetten”
  • “In dieser Republik gibt es an so vielen Plätzen Rauchverbote. Ihr glaubt doch nicht, dass ich mich darum schere.”

Noch beim Stöbern entdeckt

Beim Staubwischen im Regal, was ich immer aufgeschoben habe, entdeckte ich außer Biographien und Geschichtsbücher noch jede Menge andere interesssante Lektüre. Ich gehöre zu den Lesern, die ein Buch in der Regel nur einmal lesen und dann “einordnen”. Jetzt habe ich jedoch erfahren, wieviel Freude es macht, sich zu erinnern und zu staunen, was über Jahrzehnte so Gelesenes, Gesammeltes aufbewahrt im Schrank steht. Gern lade ich Sie zu einer Lesung ein…

Wieder entdeckt

Zeit zum Stöbern im Bücherschrank…beim Staubwischen im Regal, was ich immer aufgeschoben habe, entdeckte ich jede Menge interesssante Lektüre. Ich gehöre zu den Lesern, die ein Buch in der Regel nur einmal lesen und dann “einordnen”. Jetzt habe ich jedoch erfahren, wieviel Freude es macht, sich zu erinnern und zu staunen, was über Jahrzehnte so Gelesenes, Gesammeltes aufbewahrt im Schrank steht. Gern lade ich Sie zu einer “Lesung” ein:

Paul Coelho  “Der Alchimist”

“Santiago, ein andalusischer Hirte hat einen wiederkehrenden Traum: Am Fuß der Pyramiden liege ein Schatz für ihn bereit. Soll er das Vertraute für möglichen Reichtum aufgeben? War er nicht zufrieden mit seiner bescheidenen Existenz? Santiago ist mutig genug, seinen Traum nicht einfach beiseite zu wischen. Er wagt sich hinaus und begibt sich auf eine Reise, die ihn nicht nur von den Souks in Tanger über Palmen und Oasen bis nach Ägypten führt, er findet in der Stille der Wüste auch immer mehr zu sich selbst und erkennt, was das Leben für Schätze bereit hält, die nicht einmal mit Gold aufzuwiegen sind. Verschleierte Frauen und sich bekriegende Berber säumen seinen Weg, vor allem aber Menschen, die ihn ermuntern: eine Zigeunerin, ein alter Mann, und nicht zuletzt der weise Alchimist. Und er erfährt die Liebe in ihrer schönsten Form. Fatima und der Alchimist helfen ihm, bis zu tiefstem innerem Glück und völligem Einklang mit der Welt und den Menschen vorzudringen.”

Nikos Kazantzakis “Alexis Sorbas”

“Im Hafen von Piräus treffen zwei grundverschiedene Charaktere zufällig aufeinander: Der sensible englische Schriftsteller Basil und der impulsive Makedonier Alexis Sorbas. Basil, der auf Kreta eine Braunkohlenmine geerbt hat, heuert den vitalen Griechen als Werkleiter an. Sorbas stürzt sich mit Eifer in die Arbeit. Basil überlässt ihm völlig die Initiative, trägt ungekümmert das finanzielle Risiko. Um das Material für eine Drahtseilbahn zu kaufen reist Sorbas eines Tages in die Stadt.”…

Henning Mankell “Treibsand”

“Die Diagnose Krebs hat Henning Mankell an einen alten Albtraum erinnert: im Treibsand zu versinken, der einen unerbittlich verschlingt. In dieser Krise half ihm das Nachdenken über die großen Fragen. Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Welche Art der Gesellschaft will ich mitgestalten? Daraus entstand Treibsand, sein persönlichstes Buch. Ausgehend von eigenen Erlebnissen beschäftigt sich Mankell mit den kulturgeschichtlichen Anfängen der Menschheit , reflektiert über die wichtigsten politischen Fragen der Zukunft und erklärt, was Literatur, Kunst und Musik in schweren Momenten bedeuten können. Der Treibsand ist nur ein Mythos, es gibt ihn nicht. Dass das Leben trotz privater rund globaler Katastrophen lebenswert ist, davon ist Mankell überzeugt. Es kommt auf die richtige Strategie an: “Leben ist im Grunde nichts anderes als Überlebenskunst.”

Lotti Huber “Jede Zeit ist meine Zeit” – Gespräche

Das Buch: “Frau Huber, waren Sie eigentlich immer so?”- “Aber Schätzchen, als ich in den Windeln lag, war ich natürlich nicht so. Es ist eine Frage der Entwicklung.” – Aus der Hüfte geschossene Journalistenfragen beantwortet Lotti Huber sofort mit einer Breitseite. Sie hat schließlich nicht nur ein Leben hinter sich, sondern mindestens drei, und sie entwickelt sich immer weiter. Neugierig ist sie auf das Abenteuer Leben und geht auf Menschen zu “mit großen, aufgerissenen Augen, die von Güte und Schalkhaftigkeit leuchten und denen nicht viel verborgen bleibt”, schreibt Peter Süß. Lotti Hubers Lebensphilosophie in Gesprächen: “Mein Markenzeichen ist meine ungeheure Neugier und meine Lust auf das Leben. Meine Leser sind davon stimuliert. An ihren Reaktionen merke ich, daß ich sie glücklich mache, und das ist ja schon etwas. Neulich wollte mir eine Leserin ein Kompliment machen, indem sie sagte, sie sei genauso verrückt wie ich. Ich bin nicht verrückt oder schrill, ich bin natürlich.”

(c)Monika Sattelberg

Günter Grass “Mein Jahrhundert”

“Mein Jahrhundert ist ein Geschichtenbuch. Zu jedem Jahr unseres zu Ende gehenden Jahrhunderts wird, aus jedesmal wechselnder Perspektive, eine Geschichte erzählt – einhundert Erzählungen, die ein farbiges Porträt unseres an Großartigkeiten und Schrecknissen reichen Jahrhunderts ergeben. Die verschiedenen Menschen, denen Günter Grass hier seine Stimme leiht, sind Männer und Frauen aus allen Schichten, alte und junge, linke und rechte, konservative und fortschrittliche. Wie unterschiedlich sie alle auch sind, es verbindet sie, daß sie nicht zu den Großen dieser Welt gehören, nicht zu denen, die Geschichte machen, sondern zu denen, die als Zeugen Geschichte erleben und erleiden.

Marc Aurel “Selbstbetrachtungen”

Ich hatte mir dieses Buch nach einem Interview von Helmut Schmidt gekauft. Ich kann mich noch an die Leidenschaft erinnern, mit der H.Schmidt die für ihn wichtigsten Gebote aus diesem Buch zitierte. Innere Gelassenheit und Pflichterfüllung. Davon war sein Handeln auch und speziell in Krisensituationen bestimmt, wie er betonte. Denken wir an die Sturmflut 1962 in Hamburg oder die Krisentage 1977 in Mogadischu.

Nur wer die innere Gelassenheit mitbringt, kann auf die Stimme der Vernunft hören. Lassen wir uns in diesen schweren Tagen davon leiten.

Bleiben Sie gesund!

Monika Sattelberg

  4 comments for “Das Leben (Lesen) in Zeiten von Covid-19 (3)

  1. Monika Sattelberg sagt:

    Kann passieren, daß ein Tekst sich wiederholt im Tekst. Bin auch nicht perfekt. Entschuldigung. Würde mich aber freuen, wenn auch Sie uns teilhaben lassen an ihrem Erfahrungsschatz, ja vielleicht haben sogar Sie oder Ihre Angehörigen das Hochwasser 1962 in Hamburg miterlebt?

  2. Eine 78 jährige sagt:

    Ich finde die Schreiberin Hat viel Talent ihre Artikel sind interessant und nicht langweilig sehr schön

  3. Eine 91 jährige sagt:

    Die Artikel, die ich von dieser Autorin gelesen habe sind einfach toll, sehr zu empfehlen

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