Der Blick nach oben

Typische Pariser Häuserzeile

(c) Anja Baltrusch

Diese Methode funktioniert fast überall auf der Welt. Sie bereitet einigen Menschen tatsächlich Freude, auch wenn sie anderen Menschen als Unsinn erscheint.

Gaby reiste mit ihrem Mann Ronald wieder einmal nach Frankreich. Dieses Mal allerdings nach Paris, um Ronald die zauberhafte Stadt zu zeigen, in der Gaby einige Zeit Französisch studiert hatte. Zuerst wurde die Sacre Coeur am Montmartre besichtigt, danach schlenderten die beiden durch die umliegenden Gassen bergauf und bergab bis sie in der Rue Petrelle vor einem mehrgeschossigen eleganten Haus mit großen Fenstern und den typischen französischen Balkonen stehen blieben und nach oben blickten.

„Hier hat meine langjährige Brieffreundin Martine während der Schulzeit gewohnt, als wir miteinander korrespondierten. Ich habe die Wohnung nur einmal besucht, aber durch die gezeichneten Pläne und Fotos von Martine konnte ich mir immer vorstellen, was sie von ihrem Schreibtisch aus sehen konnte. Und jetzt stehen wir hier wirklich und können diese Straße erleben. Ist das nicht herrlich?“ Gaby freute sich sehr, während beide immer noch nach oben blickten. „Das war Martines Zimmer, dort das Ihrer Schwester Chantal und ganz links war das Wohnzimmer der Familie Budain.“ Im Treppenhaus gab es ein schwarzes, gusseisernes Geländer und einen roten Teppich auf der Treppe.“

Als die beiden sich wieder ansahen bemerkten sie, dass sich eine größere Menschenmenge um sie versammelt hatte, die ebenfalls nach oben blickten, ohne zu wissen, weshalb Gaby und Ronald so fasziniert emporgeblickt hatten.

Sophie Mory

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