Specials

Unsere Sechziger

Nähmaschine

Neulich war ich bei einer Freundin zu Besuch und es gab zum Kaffee für jede von uns eine Rumkugel. Wie lange hatte ich die nicht mehr gegessen, und wir kamen sofort ins Schwelgen über unsere Jugendzeit. Außer Rumkugeln gab es auch noch Rumschnitten und die kosteten damals zehn Pfennig. Wenn wir einen Groschen bekamen überlegten…

Kindliche Sprachschöpfungen

Stencil, Gesicht eines Mädchens

Meine ersten sechs Lebensjahre habe ich während des Krieges verbracht. In meiner Umgebung gab es so gut wie keine Männer. Sie waren Soldaten oder bereits „gefallen“. In unserer Siedlung wohnten ausschließlich Frauen mit ihren Kindern. Mein ein Jahr jüngerer Bruder und ich hatten ein neues Wort für Erwachsene geschaffen. Erwachsene hießen bei uns „Frauens“. Der…

Ja, damals, nach dem Krieg…

Gruppenbild schw/weiß

Manchmal lächele ich bei Gesprächen oder beim Zeitungslesen, wenn es wieder einmal um neue Bestimmungen in puncto Essen, Sauberkeit und Ernährung geht. Dann wandern nämlich meine Gedanken zurück in die Nachkriegszeit… Als Flüchtlingskind wohnte ich von 1945 bis 49 auf dem Land Zuerst ohne fließendes Wasser und mit dem ach so berühmten Plumpsklo. Und natürlich…

Was hatten wir für eine schöne Kindheit

gelber Drachen vor blauem Himmel

Die meisten Mütter waren zu Hause und den ganzen Tag mit Haus und Garten und den Kindern beschäftigt. Wir badeten als Kleinkinder in der Küche in der Zinkwanne und später als wir größer waren in der Badewanne. Ein Badeofen erwärmte das Wasser. Samstag war Badetag und einer nach dem anderen kam in das gleiche Wasser.…

Wie waren wir doch damals lieb……

Aufgeschlagener Ratgeber

Meine Freundin Elke weiß, dass ich gern  schreibe und ständig nach Themen suche. Neulich hat sie  mir  ein  dünnes Heft in die Hand gedrückt. “Ist das nicht Stoff für dich? Der Inhalt passt zu unserem Thema ‘Wie es damals war’. Das Heft wurde  in der Handelsschule an uns Mädchen verteilt.” Und was sehe und lese ich auf…

Frühjahr 1947 – Privates

Zerstörtes Haus

Seit Jahren war der Abriss fällig. Die Bretter gaben auch sofort nach, als ein Paar kräftiger Hände daran zog. „Alles Schutt“, sagte der junge Mann, dann fand er ein Schulheft. Zwischen zwei Dachbalken eingeklemmt. Der Einband, die Blätter von der Feuchtigkeit aufgetrieben. Die Schrift – mit stumpfer, breiter Bleistiftmine aufs Papier gebracht – war noch…

Abschiedsschmerz

Wolken am Himmel

Eine Reihe unserer Leserinnen und Leser aber auch viele unserer Autorinnen haben Freude an Lyrik. Immer wieder bekommen wir Gedichte zugesandt, die wir in losem Abstand veröffentlichen. Abschiedsschmerz Ein geliebter Mensch – er geht. Er war, er ist verweht. Und doch stets zu erreichen. Die Situation stellt andere Weichen. Er lebt in uns, er ist.…

Dem Tod ins Angesicht sehen

Geschwungenes Treppenhaus

Eine Reihe unserer Leserinnen und Leser aber auch viele unserer Autorinnen haben Freude an Lyrik. Immer wieder bekommen wir Gedichte zugesandt, die wir in losem Abstand veröffentlichen. Ich seh dem Tod ins Angesicht Ich seh‘ dem Tod ins Auge, mal sehen, ob ich tauge: Zu diesem klaren Blick, es ist eh mein Geschick! Zum Übergang…

Gedanken über den Tod

Steg ins Wasser

Im Vergleich der Kriegstoten mit den Suizidopfern überstieg im Jahr 2000 erstmals die Zahl der Suizidopfer die der Kriegstoten. Was für eine Welt!? Immer wieder und aus verschiedenen Anlässen werden bei mir Gedanken über den Tod angeregt. Gerade jetzt durch ein Buchgeschenk zu Weihnachten: Flensburger Hefte – MITWELT ERLEBEN – Die Welt und wir sind eins. Im Teil…

Hildes Tod

Teelichter

Es ist so schwer, eine Freundin zu verlieren…ihr Stammplatz blieb leer. Jahrelang haben wir viel gelernt über Lyrik, haben selber Gedichte geschrieben. Es gab eine Kerngruppe in dem Kurs. Dazu gehörte auch Hilde. Ihre Gedichte hatten einen leicht unterschwelligen Humor. Sie saß immer im gleichen Sessel. An den letzten drei Terminen vor den Ferien blieb…