Damals war`s

Die Zeit rast. Und es liegt gewiss nicht nur an unserem Alter, dass wir so empfinden. Immer schneller werden neue Entdeckungen gemacht, immer öfter alte „Weisheiten“ wiederlegt, immer häufiger neue Regeln erfunden und alte über den Haufen geworfen. Zeit, sich zu erinnern und vielleicht aus heutiger Sicht neu zu bewerten, wie es damals war. (Ein Special von Juli 2015)

Meinst du, die Russen wollen Krieg?

Ähnlich wie heute zwischen der USA und Russland stieg im Jahr 1961 die Gefahr eines Atomkrieges zwischen der USA und der Sowjetunion. Ähnlich wie heute Russland, war damals die Sowjetunion für den Westen das Feindbild . Der Schriftsteller Jewgeni Alexandrowitsch Jewtuschenko  (1932 – 2017) veröffentlichte damals zwei weltbekannte Gedichte „Babi Jar“ (in Erinnerung an die…

Weihnachten in düsteren Zeiten

… oder Die alte Lehrerin Sie hieß Fräulein Stein*). Ältere Single-Frauen blieben damals Fräulein. Es war Mitte der vierziger Jahre im Winter. Die folgenden drei Erinnerungen zeigen die Persönlichkeit meiner alten Lehrerin: —Fräulein Stein hatte eine Frau bei sich aufgenommen. Nur Stoppelhärchen wuchsen auf ihrem Kopf. Sie trug Kleidung, die wir sonst an Fräulein Stein…

“Als das Brot knapp war……“

Nachtrag zum 08.Mai (Tag der Befreiung)   (Ein Bericht aus meiner Kindheit) Ich wurde 1935 geboren. Als das Brot sehr knapp wurde, war der Krieg zu Ende. Ich war damals 10 Jahre alt. Aber die Erlebnisse im Krieg waren genauso schlimm. Wir waren drei Geschwister zu Hause. Unsere Mutter war mit uns alleine, da unser…

Erinnerungen an den Mai 1945 in Oldenburg

In unmittelbarer Nähe meines Elternhauses gab es die größte Oldenburger Kaserne, mit beachtlichem militärischem Potential und vielen Militärfahrzeugen, Garagen, großen Lagerhallen und einer den deutschen Soldaten zur Nutzung vorbehaltenen Sportanlage. So waren mir 1945 als kleinem Jungen, der Anblick deutscher Soldaten in grauen Uniformen und den verschiedensten Militärfahrzeugen durchaus bekannt. Immer wieder  marschierten oder fuhren…

Auf drei Plateauwagen gen Westen

 Brunfriede Fischer Von Mollard berichtet: Wo Brunfriede Fischer Von Mollard am 08. Mai 1945 war, das weiß sie nicht mehr genau. Es könnte sein, dass sie in Eppendorf im Universitätskrankenhaus behandelt wurde. Grund war eine Behandlung an der Achillesverse in Folge der Kinderlähmung, an der sie im Alter von sieben Jahren erkrankte. Viel deutlicher hingegen…

Geschichte zum Weihnachtsfest, Teil 4

von Elisabeth Kriechel Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Aussicht auf eine Tasse guten Bohnenkaffees, wenn nicht geschenkt, dann getauscht. Unser Brasiliengeschenk sprach sich herum. Ein Kaffeelot musste her und eine Frau im Lager besorgte wirklich dieses Maß. Es sollte auch geteilt werden, zuviel Brennmaterial ging für das Rösten drauf und dann eben das bevorstehende…

Geschichte zum Weihnachtsfest, Teil 3

von Elisabeth Kriechel Irgendwie saßen wir auch still und enttäuscht daneben. Mutter jedoch meinte gleich, ich müsse trotzdem einen ganz kleinen Dankbrief verfassen, damit diese lieben Leute wenigstens erführen, dass ihr Geschenk uns erreicht hätte. Das sah ich ein und erledigte es auf gewissenhafte Weise. Die Rösterei Die Frauen sahen uns Kinder an und meinten,…

Geschichte zum Weihnachtsfest, Teil 2

 von Elisabeth Kriechel Der Brief Alle machten mir am Tisch Platz und ich gab mein Bestes, schilderte kurz unsere Lage, unseren Hunger, das bevorstehende Weihnachtsfest und endete mit einer herzlichen Bitte, uns ein Paket zu schicken. Freien Platz um meine Worte schmückte ich mit gemalten Tannenzweigen, Kerzen, das Blättchen, Altpapier, blickte wirklich herzerwärmend alle an.…

Eine Geschichte zum Weihnachtsfest, Teil 1

Liebe Leserinnen und Leser des SeniorenLotsen, liebe Seniorinnen und Senioren, es geht auf Weihnachten zu, wir erleben in den Geschäften und auf den Märkten unserer Stadt die Fülle und den Überfluss dessen, was wir zur feierlichen Gestaltung des Festes einkaufen und erwerben können. Artikel und Dinge aus der ganzen Welt, es herrscht kein Mangel an…

damals …

Anerkennungsurkunde

Anerkennung für Arbeitseinsatz Beim Durchsuchen alter Unterlagen fiel mir dieses Anerkennungsschreiben von Bürgermeister Wilhelm Kaisen in die Hand. Es wurde damals ausgegeben für unseren Arbeitseinsatz: Schutt entfernen und Steine klopfen in der Pfalzburger Strasse beim Spitzbunker und drei Wochen lang Schützengräben verfüllen in der Parkallee und im Bürgerpark. Mit Schaufeln auf der Schulter mussten wir…