Die Einschränkungen kommen auf uns zu je älter wir sind. Niemand kann sich in Sicherheit wiegen, dass es sie oder ihn nicht betrifft. In meinem Bekanntenkreis gibt es drei Leute mit der Diagnose Parkinson. Zwei Ex-Kolleginnen können ihre Gymnastik nur noch im Sitzen machen – wegen der Knie. Und Gerda, inzwischen über achtzig Jahre alt: Ich will mir nicht vorstellen, dass mir jemand den Po abputzt.
Diese Situationen im Hinterkopf habe ich mich auf den Weg gemacht und mich bei kom.fort erkundigt, welche Hilfsmittel es gibt. Wie wir dafür sorgen können, dass wir so lange es geht im Alltag zurechtkommen.
Für nachlassende Feinmotorik
Schon im Schaufenster sehe ich ein Essbesteck mit stabilen Griffen. Daneben steht Geschirr mit rutschfesten Gummirändern an der Unterseite. Beides ist nützlich, wenn die Feinmotorik nicht mehr stimmt. Zudem haben die Teller rote Ränder. Sehbehinderte kommen damit besser zurecht.
Für sie gibt es zudem eine Küchenuhr, die nicht zu übersehen ist, eine Fernbedienung, leicht auffindbar und für unsichere Finger geeignet. Dazu passt auch das Telefon mit Fotos der am häufigsten angewählten Teilnehmer auf den Tasten. Und der Fachhandel bietet beleuchtete Steckdosen zur Nachtorientierung an.
Komfort in der Wohnung
Die Beweglichkeit in der Wohnung kann erleichtert werden durch eine Balkonschwelle und eine Stange zum Öffnen eines weit oben liegenden Fensters. Die Klötzchen unter den Bettpfosten können das Bett höher stellen und damit das Ein- und Aussteigen erleichtern.
Bequemes für das Badezimmer
Und dass Gerda noch mit 90 sich bequem im Bad selber pflegen kann, dafür zeigt mir die Wohnberaterin Meike Austermann-Frenz Mülleimer in angenehmer Höhe an der Wand befestigt, Duschsitze, Haltegriffe und ein in der Höhe verstellbares Waschbecken.
Außerdem führt sie mir ein Toilettenbecken vor, ein DuschWC, das mit einer sanften Wassermassage den Po reinigt und danach auch wieder trocken pustet. Außerdem: In der Höhe bequeme Toilettensitze und –becken gibt es im Baumarkt.
Beratungsangebote
Das Team von kom.fort ist unabhängig, neutral und berät auch über barrierefreies Bauen und Wohnen. Viele Hilfsmittel können vom Arzt verordnet werden und sind auf Rezept erhältlich.
Die Beratungsstelle befindet sich in Walle in der Landwehrstraße 44, Haltestelle Haferkamp der Straßenbahnen 2 und 10. Eine telefonische Anmeldung unter 0421 790110 wird erbeten. Sie können sich auf der Homepage http://www.kom-fort.de/ über Hilfsmittel im Alter informieren.
Elfie Siegel