Ein ganz kleines Geschäft

Kollage aus Fotos eines Kindes vor ausgestellten Fischen

(c) Bettina Stiller

Irmgard ist in eine neue Wohnung am anderen Ende der Stadt gezogen. Sie erwartet den Besuch ihres fünfjährigen Enkels Karsten. Wann immer Karsten seine Oma besucht, ist er ganz wild auf frischen oder geräucherten Fisch. Also machen die beiden sich auf den Weg zum Fischhändler.

Genaue Beobachtung

Kaum haben sie das Fischgeschäft betreten und gegrüßt, bemerkt Karsten: „Ups, ist das aber klein hier“. In der Tat, handelt es sich um ein kleines Geschäft, aber immerhin mit zwei unterschiedlich großen Becken, eines für die Karpfen und eines für die Krebse, wie die Fischhändlerin erklärt.

Kindermund

Kindermund, Kind schlägt sich lachend die Hände vor das Gesicht

(c) frauenseiten, Barckhausen

Karsten betrachtet die Auslagen im Fischtresen während seine Oma den von ihm gewünschten Heringssalat und die Rollmöpse bestellt. Für sich selber wählt Irmgard zwei Bratheringe. Als es an das Bezahlen geht, plappert Karsten los: „Na ja, wenn man so alt ist, braucht man ja auch nicht mehr so viel Platz.“

 

Peinliche Realität

„Na ja, aus seiner Sicht betrachtet hat das Kind ja recht“, versucht die Fischhändlerin die Situation zu retten. Irmgard fühlt sich nicht recht wohl in ihrer Haut. „Karsten, wie kommst du auf die Idee, dass ältere Menschen nur wenig Platz benötigen?“ will sie nun wissen. Karsten antwortet kurz und knapp: „Das sagen doch alle.“

Sophie Mory

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