Kritik an Koalitionsplänen gegen Altersarmut

Altersarmut: Alte Frau sitzt alleine vor einem Fenster

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Nach Ansicht des BDH Bundesverband Rehabilitation e.V. geht der Versuch der Großen Koalition, Niedrigrenten im Kampf gegen Altersarmut aufstocken zu wollen, nicht weit genug. Deutschland stehe vor der Herausforderung, Arbeitsmarkt- und Rentenpolitik so aufeinander abzustimmen, dass die zunehmende Erosion der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse sozial aufgefangen werden könne. Ohne entsprechende Basissicherung des Alters bliebe es bei rentenpolitischem Stückwerk, warnt die Vorsitzende des Sozialverbands, Ilse Müller:

„Die Rentenpolitik muss auf die zunehmende Prekarisierung der Erwerbswelt reagieren und mithilfe einer definierten Mindestrente Standards setzen, die Menschen im Alter vor Armut wirksam schützen. Angesichts sieben Millionen alternativer Beschäftigungsverhältnisse, Minijobs und der steigenden Zahl unterbrochener Erwerbsbiografien herrscht dringender Handlungsbedarf. Ich halte es für  zielführend, den anstehenden Bundestagswahlkampf zu nutzen, um über Maßnahmen zu diskutieren, die den Weg hin zu einem sozialen Arbeitsmarkt weisen und Menschen mit beruflichen Einstiegshürden fördernde Stütze sein können.“

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Die Erfolgsgeschichte des Mindestlohns zeigt, dass es möglich ist, das Problem der Altersarmut an der Wurzel zu packen und Rahmenbedingungen zu schaffen, die auskömmlichere Rentenhöhen fördern. Der Kampf gegen die Welle der Altersarmut, die auf Deutschland zurollt, kann nur aufgehalten werden, wenn das allgemeine Rentenniveau nicht weiter absinkt, sondern bei 50 Prozent eingefroren wird.“ Die Rentenpolitik müsse nach Meinung der Vorsitzenden des Sozialverbands auch Antworten auf die steigende Zahl von Erwerbsminderungsrentnern finden und der medizinischen Rehabilitation neue Spielräume eröffnen. Krankheit dürfe nicht länger Ursache für Armut im Alter sein, so Müller.

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