Liebe Seniorinnen und Senioren,
als ich von der Reihe „Mutmacher“ der SeniorenVertretung Bremen gehört habe, war für mich klar: Da will ich mitmachen! Ich habe selbst Eltern, die in einer Altenpflegeeinrichtung untergebracht sind und die ich aktuell nicht sehr häufig besuchen kann, weil ich die Kontaktbeschränkungen richtig finde und mich daran halte. Natürlich telefonieren wir oft – aber das ist nicht dasselbe. Noch skurriler ist es, wenn man weiß, dass die eigenen Eltern oder Großeltern nur einige hundert Meter weit entfernt wohnen oder man auf dem Weg zu einem der wenigen Termine in diesen Tagen bei oder auf dem Weg zum Einkaufen bei Ihnen vorbeifährt ohne kurz „Hallo“ sagen zu können. Mir persönlich fällt das jedenfalls schwer und es gilt genauso für den Kontakt zu Freunden und guten Bekannten.
Einkaufshelden
Trotzdem finde ich nicht, dass wir verzweifeln müssen, denn gleichzeitig nehme ich wahr, dass sich viele Menschen Gedanken darum machen, wie wir in diesen Zeiten den Kontakt zueinander halten und wie wir uns gegenseitig eine Freude machen können. Das „Mutmachen“ hat parallel zum Beginn der eigentlichen Krise begonnen. Wenn man mit offenen Augen durch die Bremer Straßen geht, dann entdeckt man selbstgemalte Bilder in manchen Fenstern, die das Leben für uns alle etwas bunter machen. Wie könnte man die freie Zeit von Kindergarten oder Schule besser nutzen? Im Internet habe ich sogar von einer Aktion gelesen, die noch einen Schritt weitergeht: Dort bastelt eine Familie Regenbogen und legt die dann gezielt bei älteren Menschen vor die Tür oder gibt sie in Pflegeeinrichtungen im Stadtteil zusammen mit einem Grußkärtchen ab. Dann gibt es natürlich noch die zahlreichen Hilfsangebote zur Bewältigung des Alltags. In der CDU zum Beispiel hat die Junge Union ziemlich zügig nach den Kontaktbeschränkungen einen Einkaufsservice für Seniorinnen und Senioren aufgebaut (www.die-einkaufshelden.de), die zur Risikogruppe gehören. Ich höre hier von einer großen Dankbarkeit, die den Helfern entgegenschlägt und freue mich, dass schon eine kleine Geste so viel bewirken kann.
Technik
Auch wenn technische Lösungen, den persönlichen Kontakt niemals ganz ersetzen können, gibt es eine Reihe von Möglichkeiten. Vielleicht können Sie das auch in Ihrer Familie umsetzen – und keine Angst vor der Technik: Ihre Kinder oder besser noch Ihre Enkel kennen sich unter Garantie aus und finden einen Weg. Also wie wäre es damit:
- Lesen Sie jeden Tag eine „Gute-Nacht-Geschichte“ für Ihre Enkel vor, speichern Sie diese mit einem Mikrofon auf dem Computer und verschicken Sie sie zur „Bett-Geh-Zeit“. Das geht übrigens auch in die umgekehrte Richtung: Vielleicht können ja auch die Enkel Ihnen etwas vorlesen oder eine selbst ausgedachte Geschichte erzählen.
- Treffen Sie sich mit der Familie zum „Kaffee-Trinken“. Natürlich nicht persönlich beim Bäcker um die Ecke, sondern über einen der vielen Videoanbieter. Und das Schöne dabei ist: Jeder kann den Kuchen von seinem Lieblingsbäcker mitbringen.
- Nutzen Sie eine der unzähligen Anwendungen, um gemeinsam zu spielen oder mit den Enkeln zu malen. Skat, Doppelkopf , Mensch ärger dich nicht oder Dame – alle diese Sachen gibt es Online und die wöchentliche Runde kann wieder stattfinden.
… Und wenn Sie denken, Sie haben niemanden mehr zum Schreiben, schreiben Sie uns. Wir freuen uns über Ihre Gedanken, über den persönlichen Kontakt zu Ihnen. Per E-Mail an meyer-heder@cdu-bremen.de oder einen Brief an die CDU Bremen, Am Wall 135, 28195 Bremen.
Mutmachen! Nachhaltig!
„Mutmachen“ – Ich finde das ist ein Motto, das wir uns nicht nur in der Krise zu Herzen nehmen sollten, sondern auch für die Zeit danach. Mir macht es jedenfalls Mut, dass unser gesellschaftlicher Zusammenhalt in diesen Tag so groß und belastbar ist. Ich würde mir sehr wünschen, dass wir uns in Bremen auch in einigen Monaten, im nächsten oder auch im übernächsten Jahr, an dieses Gefühl zurückerinnern.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen alles Gute und natürlich die Redewendung, die innerhalb von wenigen Wochen zum Standard geworden ist: Bleiben Sie gesund!
Beste Grüße!
Ihr
Carsten Meyer-Heder MdBB
(Landesvorsitzender der CDU Bremen)
„Bremer Mutmacher“ ist eine Aktion der SeniorenVertretung in der Stadtgemeinde Bremen zusammen mit Stadtportal Bremen
Bisher bei „Bremer Mutmacher“ (mit einem Klick):
Super! Tolle Anregungen! Alle Ihre Worte, lieber Herr Meyer-Heder helfen und Sie haben Recht, jetzt wird soviel Gutes in Jeder und Jedem aufgerufen, das wirkt, hilft, hellt auf. Ja, auch die Technik kann gerade jetzt überbrücken, da ist soviel möglich. Und dann dieses Schreiben, ich bin eh ein Schreiberling der fleißigsten Art und habe schon einen Stoß Briefe verteilt, bin weiter dabei, zu schreiben.
Da hält man etwas in der Hand und kann es öfter lesen.
Es liegt in dieser Zeit auch eine Mahnung, nicht weiter so, erkannt Gutes und Helfendes unbedingt in Kommendes dann integrieren, ja nicht verlorengehen lassen. Viel kann einfach weg. Man spürt schon, wie hektisch wir alle waren und wir hätten es selber ändern können, nun gut, freiwillig ist so eine Sache. Aber jetzt mal erlebt wird hoffentlich nicht versanden und neu eingepflanzt werden, gießen, aufgehen lassen. Herzlichst: Elisabeth, die Ihre Eltern kennt.