BAGSO zur Reform der Pflegeberufe

Mann schiebt Frau im Rollstuhl

(c) frauenseiten, Devrim Sahiner

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) hat zur geplanten generalistischen Ausbildung der Pflegeberufe eine Stellungnahme veröffentlicht, die sich im Wesentlichen auf die Interessenlage und die Belange pflegebedürftiger Menschen und ihrer Angehörigen konzentriert.

Sie geht von folgender Situation aus: Das Alter der Patientinnen/ Patienten in Krankenhäusern sowie der Bewohner/-innen in Pflegeeinrichtungen und der Pflegebedürftigen zu Hause steigt. Der Gesundheitszustand ist häufig von Multimorbidität und Demenz geprägt. Die Behandlungspflege nimmt einen immer größeren Raum ein. Dies hat zur Folge, dass in allen Versorgungsbereichen zunehmend ähnliche Kompetenzen verlangt werden. Modellprojekte zur generalistischen Ausbildung haben eine hohe Übereinstimmung in den Ausbildungsinhalten von Kranken – und Altenpflege bestätigt. Das macht deutlich,
dass der Altenpflegeberuf bereits heute als Heilberuf verstanden werden muss.

Logo mit schwarzer Schrift und türkisem Hintergrund

(c) Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenvertretungen

Das Ausbildungsniveau muss angehoben werden

Das alles spricht für eine zeitgemäße Neujustierung der Pflegeausbildung mit dem Ziel, ein bedarfsgerechtes einheitliches Niveau in allen pflegerischen Bereichen zu garantieren. Außerdem biete die Anpassung an europäische und internationale Standards die Chance, das Ausbildungsniveau anzuheben und im gesamten Pflegebereich zu vereinheitlichen. So begrüßt die BAGSO vom Grundsatz her den gesetzgeberischen Ansatz, durch eine generalistische Pflegeausbildung einen zukunftsfähigen einheitlichen Pflegeberuf zu schaffen.

Es bleiben aber noch Fragen hinsichtlich der Umstellung. Sie darf sich nicht zu Lasten der Pflegebedürftigen auswirken; das gilt für den ambulanten und stationären Bereich, auch in dünner besiedelten Regionen, besonders hinsichtlich der Tatsache, dass die Zahl der alten Pflegebedürftigen noch deutlich ansteigen wird und die Zahl derer, die ins Berufsalter nachwachsen, demgegenüber stagniert bis schrumpft. Der Altenpflegeberuf muss attraktiv sein. Das Interesse der BAGSO besteht darin, in der Übergangsphase und dauerhaft die nötige Anzahl qualifizierter (dann generalistisch ausgebildeter) Pflegenachwuchskräfte zu garantieren.

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