Bremen besucht Partnerstadt Izmir

(c)Gülsüm Tan

Die Stadt Izmir (das frühere Smyrna) liegt an der ägäischen Küste und ist mit ca.4,5 Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt der Türkei. Ihre Geschichte geht bis 3.000 v.Chr. zurück. Die Reise nach Izmir wurde vom Bremen-Izmir-Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft e.V. veranstaltet. Der Verein besteht seit 1996. Das Ziel ist, Sorge dafür zu tragen, dass sich zwischen den Bürgerinnen und Bürgern beider Städte sowie Vereinen, Initiativen und Institutionen vielschichtige Partnerschaften und Patenschaften entwickeln.

kultureller Austausch

Die Reise dauerte vom 21.-28.September 2019. Es ging darum, verschiedene kulturelle und wirtschaftliche Projekte kennenzulernen und für die Zukunft weitere Kontakte zu entwickeln  Dazu, Vorsitzende des Vereins Barbara Wulff und 14köpfige Delegation hat verschiedene Institutionen und Orte besucht. Ein Besuch galt dem deutschen Generalkonsulat, dem Sitz des Generalkonsuls Dr. Rainer Lassig (Bildmitte oben linls), mit dem über deutsch-türkische Beziehungen, Kultur, Bildung, Wirtschaft und die aktuelle  Lage in der Türkei, insbesondere in Izmir,  gesprochen wurde. Auch auf einem Empfang durch den Vizebürgermeister Mustafa Özuslu (Bildmitte oben rechts) wurde über den zukünftigen kulturellen Austausch zwischen beiden Städten diskutiert. Ein weiterer Besuch galt dem Städtepartnerschaftspark und der dortigen Statue der „Bremer Stadtmusikanten“. Außerdem wurden uns die „Bildungsfabrik“ und ein Jugenprojekt in der Eissporthalle vorgestellt.

Seniorenresidenz in Izmir

Interessant war für uns Ältere die Besichtigung der Seniorenresidenz Buca. Zurzeit leben dort  323  Bewohner*innen. In die Residenz dürfen nur Bewohner aus Izmir einziehen, diese müssen den Entschluss, dort zu leben, selbstbestimmt gefasst haben. Sie dürfen unter keiner schweren körperlichen Erkrankung oder unter Demenz leiden und müssen über  60 Jahre alt sein. 25% der Kosten übernehmen  die Bewohner selbst, der Rest der Kosten wird von der Kommune getragen. Ältere Bewohner, die kein Einkommen haben, bezahlen keine Selbstbeteiligung. Für sie werden die gesamten Kosten von der Kommune übernommen. Darüber hinaus werden den Bewohnern monatlich 270,– Lira zur freien Verfügung gestellt. Die Pflegerinnen, die eine 80 stündige Ausbildung bekommen, erhalten ein Zertifikat. Die Krankenschwestern müssen eine Ausbildung in der Berufsschule absolvieren.  Die Residenz wird einmal im Jahr vom Ministerium bzw. von der Kommune geprüft. Ein vielseitiges Angebot an Freizeitaktivitäten,  wie z.B. Konzerte, kreative Handarbeit, Yoga, Musik und Ausflüge, kann von den Bewohnern/Bewohnerinnen genutzt werden. Die Wartezeiten für die Residenz sind jedoch sehr lang. Es kann bis zu sieben Jahre dauern, bis man einen Platz erhält. Zurzeit sind 90 Senioren auf der Warteliste.

Beispielhaft: kostenfreier Nahverkehr für Senior*innen in Izmir

Eine Besonderheit in der Situation der Alten in Izmir ist der Umstand, dass Senioren ab 65 Jahren alle öffentlichen Verkehrsmittel kostenfrei nutzen können.  Unter sozialen Projekten gibt es auch die Soziale Tafel. Hier wird an 365 Tagen im Jahr ein warmes Essen für die bedürftigen Menschen angeboten. Unsere vielseitige  Reise wurde mit einem Ausflug nach Ephesus beendet.  Bei einem Abendessen bedankte sich der Verein für den gastfreundlichen Empfang.

Zeynep Sümer

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