Die Verbraucherzentrale startete eine Bundesweite Umfrage: Wie häufig erhalten Patientinnen und Patienten von ihrem Arzt neben Arzneimittelproben auch Probepackungen von Nahrungsergänzungsmitteln jeglicher Art.
Bundesweite Umfrage
Noch immer füllen Patientinnen und Patienten mit Husten, Schnupfen, Gliederschmerzen und Magen-Darm-Infekten die Bremer und Bremerhavener Arztpraxen. Bei Fragen wie „Wie werde ich schnell wieder fit?“, „Wie vermeide ich die Ansteckung meiner Lieben?“ oder „Was stärkt das Immunsystem?“ ist der Rat des Arztes willkommen. Doch wie häufig ist der Rat auch mit einer Gratisprobe eines Nahrungsergänzungsmittels verbunden? Das wollen die Verbraucherzentralen mit ihrer aktuellen bundesweiten Umfrage auf https://www.verbraucherzentrale.de/klartext-nahrungsergaenzung herausfinden.
Nahrungsergänzungsmittel sind keine Arzneimittel
„Nahrungsergänzungsmittel müssen auf der Verpackung als solche gekennzeichnet sein. Dennoch sind sie leicht zu verwechseln mit Arzneimitteln“ erläutert Annabel Oelmann, Vorstand der Verbraucherzentrale Bremen. „Die Verpackungen sind ganz ähnlich aufgemacht. Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente enthalten häufig die gleichen Inhaltsstoffe und werden beide als Tabletten, Pulver & Co. angeboten“, so Oelmann weiter. Es gibt jedoch auch wesentliche Unterschiede: Nahrungsergänzungsmittel zählen rechtlich nicht zu Arzneimitteln, sondern zu Lebensmitteln. Während Arzneimittel Erkrankungen lindern, heilen oder verhüten sollen, sind Nahrungsergänzungsmittel lediglich zur Ergänzung der Ernährung bestimmt und werden nicht amtlich auf Wirkung und Sicherheit geprüft.
Gratisproben von Nahrungsergänzungsmitteln?
Die Umfrage soll Erkenntnisse dazu bringen, wie häufig Patientinnen und Patienten von ihrem Arzt neben Arzneimittelproben auch Probepackungen von Nahrungsergänzungsmitteln jeglicher Art erhalten. „Die Gratisprobe kann leicht dazu führen, dass Patientinnen und Patienten sie als Kaufempfehlung des Arztes verstehen und damit fälschlicherweise auch die gleichen Erwartungen wie an ein Arzneimittel knüpfen“, so Oelmann.
Die Umfrage ist bis zum 18. April 2017 unter https://www.verbraucherzentrale.de/klartext-nahrungsergaenzung geschaltet. Die Daten werden anonym erhoben, die Teilnahme dauert nur wenige Minuten. Das neue interaktive Internetangebot der Verbraucherzentralen gibt Verbrauchern verlässliche Orientierung und Informationen über Risiken oder mögliche Nutzen von Nahrungsergänzungsmitteln. Es beantwortet ihre Fragen und Beschwerden.