Rente mit 69? „…Die Renten sind sischer…!“?

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Bundesbank

Der Vorschlag kommt von der Bundesbank. Hintergrund sind Berechnungen, nach denen die umlagefinanzierte gesetzliche Rentenversicherung durch die demografische Entwicklung künftig unter erheblichen Druck gerät, insbesondere ab Mitte der 2020er Jahre. Dies stellt die Bundesbank in ihrem Monatsbericht Oktober fest. Um das System stabil zu halten, bestehe „Anpassungsbedarf bei den zentralen Stellgrößen der Rentenversicherung“, schreiben die Ökonomen. Ein wichtiger Ansatzpunkt für weitere Reformen ist aus ihrer Sicht das Rentenalter.

BDH Bundesverband

Dazu erklärt die Bundesvorsitzende des BDH Bundesverband Rehabilitation e.V., Ilse Müller: „Es genügt bereits, auf wenige drastische Beispiele aus der realen Arbeitswelt hinzuweisen, um die wiederkehrende Forderung nach einer pauschalen Anhebung des Renteneintrittsalters ad absurdum zu führen. Physisch und psychisch anspruchsvolle Tätigkeiten wie die Arbeit auf dem Bau oder in der Pflege sind Berufe mit höchstem Belastungsniveau.“ Die komplexe Arbeitswelt erfordere flexiblere Lösungen zum Renteneintritt als eine starre und immer weiter steigende Einheitslösung. Ein nicht unerheblicher Teil der Arbeitnehmer erreiche schon heute nicht die gesetzliche Rentenaltersgrenze. Eine Anhebung wäre für diese Menschen nichts weiter als eine Rentenkürzung. Mit Blick auf die demografische Entwicklung bleibe es der Politik nicht erspart, eine offene und ehrliche Debatte darüber zu führen, dass die Stabilisierung des Rentenniveaus im Kampf gegen Altersarmut teuer wird.

Dabei wäre nur fair, die junge Generation darauf vorzubereiten, “ …dass die Rentenbeiträge auf mittlere Sicht steigen werden und dass unsere Gesellschaft vor schwerwiegenden demografischen Umwälzungen steht, die wir nur gemeinsam bewältigen können.“

PM des BDH: https://www.bdh-reha.de/de/aktuelles/meldungen/2019-10-22-Renteneintrittsalter-auf-70.php)

DGB NRW

Die stellvertretende Vorsitzende des DGB NRW, Sabine Graf, sagte am Montag (21.10.2019) dem WDR: „Das Renteneintrittsalter jetzt auf knapp 70 Jahre anheben zu wollen, wo schon die Rente mit 67 ein Fehler war, ist ein großer Schritt in die völlig falsche Richtung.“

Die Gewerkschafterin verwies darauf, dass es bereits heute nur wenige bis zur regulären Rente schaffen. Gerade Menschen, die auf dem Arbeitsmarkt ohnehin schlecht dastünden, schieden oft vorzeitig aus dem Berufsleben aus und müssten zum Teil erhebliche finanzielle Einbußen in Kauf nehmen.

„Wer Angst um eine klamme Rentenkasse hat, sollte an anderen Stellschrauben drehen“, erklärte Graf.

Derzeit liegt das Rentenniveau – es markiert das Verhältnis der Rente zum Durchschnittslohn – bei rund 48 Prozent. Mit der Erhöhung des Rentenalters würde es bis 2070 laut Bundesbank-Berechnungen auf rund 43 Prozent sinken und sich bei 44 Prozent stabilisieren. Zum Vergleich: Ohne diese Änderungen würde das Rentenniveau bis 2070 auf rund 40 Prozent schrumpfen.

PM des DGB NRW: https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/renteneintrittsalter-bundesbank-dgb-100.html

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