Anerkennung für Arbeitseinsatz
Beim Durchsuchen alter Unterlagen fiel mir dieses Anerkennungsschreiben von Bürgermeister Wilhelm Kaisen in die Hand. Es wurde damals ausgegeben für unseren Arbeitseinsatz: Schutt entfernen und Steine klopfen in der Pfalzburger Strasse beim Spitzbunker und drei Wochen lang Schützengräben verfüllen in der Parkallee und im Bürgerpark. Mit Schaufeln auf der Schulter mussten wir unter amerikanischer Bewachung durch das von Amerikanern besetzte Schwachhausen-Parkviertel gehen.
Ehrenamt
Es war schon eine kuriose Sache: 1945 hatten wir als zwölfjährige Schüler diese Gräben ausheben müssen, um sie nun 1946 wieder voll zu schütten. Der Unterschied: 1945 gab es nichts zu Essen, jedoch 1946 wurden wir dafür gut verpflegt. Kurios auch: Damals, 1946 als ehrenamtlich tätiger junger Bürger der Stadt, auch heute noch in der SeniorenVertretung Bremen und beim Zeugendienst der Kriminalpolizei ehrenamtlich tätig.
Ernst Benthien
Menschen, die ihre soziale Kompetenz leben, sind eine unverzichtbare Basis unserer Gesellschaft. Wir Älteren haben diese Überzeugung auf Grund der – oftmals problembeladenen – Lebenserfahrung. Daher ist ehrenamtliches Engagement fast selbstverständlich und auch an vielen Stellen unverzichtbar. Aber wir dürfen die jungen Leute nicht unterschätzen: In positiver Überzahl sind sie überall im gesellschaftlichen Leben zu sehen und zu hören – aber meist besetzten sie andere Themen und Tätigkeiten. Das ist gut so – und verdient unser aller Anerkennung und Unterstützung.