Winterblues

Sonne scheint durch Bäume im Nebel

(c) Heiner Brünjes

Es ist erwiesen, dass die Menschen in der dunklen Jahreszeit dazu neigen missgelaunt und antriebslos zu werden. Das liegt daran, dass wir zu wenig Sonnenlicht abbekommen. Licht erzeugt Serotonin, das sogenannte Glückshormon. Bei wenig Licht entsteht ein Überschuss an Melatonin, welches auch Schlafhormon genannt wird. Wir haben ein größeres Schlafbedürfnis, sind unmotiviert und katapultieren uns in ein Stimmungstief. Diesem zu entgehen, gibt es viele Tipps. Möglichst sollte man die Helligkeit des Tages nutzen, um sich draußen an der frischen Luft zu bewegen. Wir sollen aktiv sein und Freunde treffen oder Hobbys nachgehen.

Dezemberblues

Der hat bei mir nichts mit wissenschaftlich erwiesenen Tatsachen zu tun. Ich liebe die Weihnachtszeit und bin ein Verfechter der  „besinnlichen Weihnachtszeit.“  Leider, finde ich, ist heute alles sehr übertrieben. Die Weihnachtsmärkte werden immer größer. Wenn ich Männer und Frauen in Horden mit roten Weihnachtsmannmützen grölend über den Weihnachtsmarkt laufen sehe, hat das für mich eher den Touch von Freimarkt oder Betriebsausflug. Die Leute hetzen von Geschäft zu Geschäft und kaufen und kaufen. Die Kinder wissen nicht mal mehr was sie sich wünschen sollen. Die Kinderzimmer sehen aus, wie die Spielzeugabteilungen in den Warenhäusern. Was haben wir uns früher über einen „Bunten Teller“ gefreut, mit Apfel, Nuss und Mandelkern, wie es im Lied heißt. Damit lockt man heute kein Kind mehr hinter dem Ofen vor. Es ist alles im Überfluss zu jeder Zeit zu haben.

Vielleicht ist es an der Zeit, sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Gertrud von Hacht

  2 comments for “Winterblues

  1. Ellen sagt:

    Ja, Gertrud, so war es. Ich erinnere mich daran, wie meine kleine Schwester am Heiligabend Tränen in den Augen hatte als sie ihren alten Teddy sah. Er war neu eingekleidet in eine grüne Cordhose und ein kariertes Hemd. Unsere Mutter hatte beides genäht.

  2. Bertha sagt:

    Leider sind wir Erwachsenen daran leider nicht ganz unschuldig. Wie sollen die Kinder begreifen, dass Geschenke zu einem besonderen Anlass die ursprüngliche Idee waren. Sich Dinge zu wünschen und gespannt zu sein, welche dieser Wünsche sich wohl erfüllen – wenn das Überangebot an Reizvollem täglich erlebt wird. Und oft genug wird mal eben „etwas“ zur Belohnung mitgebracht:, zum Trost, als „Bestechung“ oder beim Besuch von Oma und Opa, Tante und Onkel, selbst von Freunden, die zu den Eltern zu Besuch kommen. Und dann kann ja auch noch das Taschengeld eingesetzt werden…. Und ehrlich, machen wir es nicht genauso? Was gebraucht wird, wird gekauft oder – einfacher – bestellt. Warum sonst fällt uns mit der Zeit auch nicht mehr so recht was zum Wünschen ein? Dessen sollten wir uns bewusst werden – ein Ansatz für Veränderungen!

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