Der Stutenkerl in Bremen

Gebäck Stutenkerl

(c)Dirk Mittermeier

Der Stutenkerl,

ein sogenannte „Gebildebrot“ ist auch heute noch bei unseren Bremer Bäckern zu finden, frisch hergestellt aus Mehl, Zucker, Fett und Hefe, zumindest bis zum 6.12. eines Jahres. Die Männchen waren im Mittelalter an Sonn- und Feiertagen ein Kommunionsersatz für Kranke und Büßer und wurden dem jeweiligen Festtag entsprechend geformt, ursprünglich also zum St. Nikolaus am 6. Dezember die Darstellung des Bischofs Nikolaus von Myra (unser „Nikolaus“). Seit der Reformation ersetzten die Bäcker den Bischofsstab durch eine Tonpfeife als weltliches Symbol, als um 180° gedrehter Hirtenstab.

Der Name die die Gestaltung des Gebäcks und der Zeitpunkt, zu dem es verzehrt wird, variieren deutschlandweit, teilweise sogar zwischen benachbarten Städten: Weck(en)mann, Stutenkerl oder Piefekopp, Dambedei, Ditz oder Grättimaa, Grittibänz, Weckbobbe oder Krampus. Niedlich klingt auch die in den Niederlanden verwendete Bezeichnung Piepespringer. Egal, welchen Namen er auch hat: Guten Appetit!

Das Rezept für den Stutenkerl

  • 1000 g Mehl
  • 450 ml Milch
  • 150 g Zucker
  • 150 g weiche Butter
  • 2-3 Prisen Salz
  • 125 g Hefe
  • 2 Eier
  • Mark einer Vanilleschote
  • Abrieb der Schale einer Bio-Zitrone
  • 1 Eigelb
  • Rosinen

Vorgehen:

  • Backofen auf 240° C (Ober- /Unterhitze) vorheizen, Hefewürfel in 200 ml Milch auflösen und mit 350g Mehl vermengen
  • Zwei Stunden abgedeckt stehen lassen
  • Die restliche Milch, Mehl und die Eier sowie Butter, Zucker und das Mark der Vanilleschote und die Zitronenschale hinzugeben
  • Salz und die restliche Hefe hinzugeben und einen glatten Teig kneten
  • Eine Stunde ruhen lassen, dann die Stutenkerle formen
  • Vor dem Backen noch einmal stehen lassen, bis die Stutenkerle circa zur doppelten Größe aufgegangen sind
  • Eigelb mit Milch vequirrlen und die Stutenkerle bestreichen
  • Augen aus Rosinen für Augen, Mund und Mantelknöpfe einstecken
  • 12 bis 15 Minuten goldgelb backen

Dr. Dirk Mittermeier

  3 comments for “Der Stutenkerl in Bremen

  1. Berit sagt:

    Danke für das Rezept – ich habe gerade gestern einen Stutenkerl gekauft – nächstes Jahr wird er selbst gemacht!

  2. Ingrid sagt:

    Unser Bäcker hat uns gerade erzählt, dass es das letzte Mal ist, dass der Stutenkerl mit Pfeife verkauft werden darf. Im nächsten Jahr ist das vorbei, denn Kinder würden durch die Pfeife zum Rauchen animiert.
    Wir haben uns früher über Lakritzpfeifen gefreut und sogar über eine Schachtel Zigaretten aus Schokolade, alles Schnee von gestern! Trotzdem habe ich in meinem Leben nie geraucht!
    Ingrid

  3. Eva sagt:

    Auch ich habe als Kind Lakritzpfeifen und Schokoladenzigaretten „geraucht“. Irgendwie fand ich das wohl schick. Als ich meine erste Zigarette probiert hatte, fand ich dass sie wie eine angezündete Müllkippe riecht und schmeckt. Und ich bin keine Raucherin geworden, obwohl meine beste Freundin und mein Partner Vielraucher waren.

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