Keime in Bremer Kliniken

Eingeseifte Hände unter dem Wasserhahn

(c) H. Schnatmeyer

In jüngster Zeit berichten die Medien wieder häufiger über die Gefahren, die in Kliniken von multiresistenten Keimen ausgehen. Jedes Jahr sterben schätzungsweise 20.000 bis 40.000 Menschen durch Krankenhauskeime, etwa 500.000 bis eine Million Patienten infizieren sich – trotz bekannter Ursachen und strenger Gesetze. Betroffen sind sehr häufig Risikopatienten wie Kinder oder ältere Menschen. Auch die Bremer Kliniken finden in solchen Berichten Erwähnung, kürzlich erst wieder in der Sendung „frontal 21“ des ZDF (17.02.15). Die Angst vor Keiminfektionen nimmt in der Bevölkerung und besonders bei den alten Menschen zu. Das ist keine gute Voraussetzung für das Vertrauen zwischen Patientinnen/Patienten und den Kliniken und auch nicht für eine schnelle Genesung.

Hygiene müsste eigentlich das oberste Gebot in Kliniken sein, aber sie scheitert oft an Zeit und Geld. Diese fehlen für das notwendige Klinikpersonal und die lebensrettenden Desinfektionen, obgleich vergangene Krankenhausskandale zu neuen Hygienestandards geführt haben. Auf Ursachen und Folgen mangelhafter Hygiene braucht an dieser Stelle nicht eingegangen zu werden. Sie sind ebenso bekannt wie die Maßnahmen, mit denen sich Superkeime bekämpfen und ihre Verbreitung vermeiden lassen.

Aber das durch und durch ökonomisierte Gesundheitssystem erfordert dringend mehrfache, strenge und grundsätzlich unangemeldete Kontrollen pro Jahr durch die zuständigen Behörden, damit die gesetzlichen und medizinisch erforderlichen Auflagen von den Kliniken verantwortungsvoll eingehalten werden. Es wird so viel über den medizinischen Fortschritt und den Anstieg der Lebenserwartungen gesprochen. Da sollte doch auch alles getan werden, um zu verhindern, dass Patientinnen/Patienten ausgerechnet durch eine Keiminfektion in der Klinik belastet werden oder gar ihr Leben verlieren.

Deshalb hat die Bremer Landesseniorenvertretung in einem Schreiben vom 24.Februar 2015 den Gesundheitssenator, Dr. Hermann Schulte-Sasse, gebeten, den Kontrollen bezüglich der Einhaltung der Hygienevorschriften in den Kliniken des Bundeslands Bremen noch größere Aufmerksamkeit als bisher zuzuwenden, die jährliche Kontrolldichte zu erhöhen und die Kontrollen in allen Bremer Kliniken grundsätzlich ohne Anmeldung durchzuführen.

Gerd Feller (Pressesprecher Senioren-Vertretung)

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