Zur Zukunft der Ernährung und der Landwirtschaft

Von Senioren für Senioren

Das Seniorenstudium der Universität Bremen wird Online angeboten. Wer sich dafür nicht fit fühlt, kann sich bei der Zoom-Installation durch einen Studenten telefonisch begleiten lassen. Zudem gibt es ein besonderes Programm „Von Senioren für Senioren“. Darin hat Rolf Storm einen interessanten Vortrag zum Thema „Zukunft der Ernährung und der Landwirtschaft“ gehalten.

Wir müssen vieles ändern

Sein wichtigster Satz lautet: „Die Zukunft hat schon begonnen.“ Schon jetzt müssen wir die Zukunft der Ernährung gestalten. Im Jahre 2050 werden auf unserer Erde 9,1 Millarden Menschen leben. Um sie zu ernähren bräuchten wir noch mal 70 Prozent mehr der jetzt vorhandenen landwirtschaftlichen Flächen. Da diese niemand herbei zaubern kann, muss sich einiges fundamental ändern.

Insekten statt Fleisch

Unser Fleisch- und Zuckerkonsum muss sich halbieren.

Wir sollten weniger Fleisch und mehr Gemüse essen.

Und überhaupt müssen wir anders essen. Statt aus Fisch oder Fleisch sollten wir Proteine in Form von Insekten zu uns nehmen.

Beispiele aus der Forschung

In den USA, Holland und Israel wird bereits In-Vitro-Fleisch aus Zellkulturen von lebenden Tieren hergestellt. Die Muskelfasern entstehen durch mechanische und elektronische Impulse. Auch die Universität Vechta forscht hierzu.

Algen für unsere Ernährung sind schon seit 2017 ein Thema. 2021 soll erstmals ein „Algenkongress“ in Rom stattfinden.

Quallen müssten auf unseren Speiseplan. In Salz eingelegt bekommen sie eine knusprige Konsistenz. Sie haben Anti-Tumor-Eigenschaften und wenig Kalorien. Das Max-Planck-Institut ist dabei Quallen-Chips zu entwickeln. Es könnte Quallen-Schnitzel geben. In vielen Teilen Asiens werden Quallen seit mehr als tausend Jahren gegessen.

Beispiele aus der Praxis

Rolf Storm zitiert aus einem SPIEGEL-Online-Bericht: In einem Bremerhavener Altersheim gibt es schon Mittagessen aus dem 3D-Drucker! Das Rohmaterial besteht aus einer Erbsenpaste. Daraus kann zum Beispiel das Gericht „Hähnchen mit Blumenkohl“ in perfekter Optik gedruckt werden. Das Ziel sei ein komplettes Menü auszudrucken. – Vielleicht haben wir schon bald einen Drucker zuhause und machen unser Essen selber….

Und bei REWE in Lilienthal hat Rolf Storm schon einen Insekten-Burger gekauft. Wie er geschmeckt hat? „Etwas trocken, müsste mehr mit Chili gewürzt werden.“

Pflanzenzucht ohne Land

Unter anderem in Berlin wird Indoor-Farming versucht. In Aquarien werden Fische gezüchtet. Deren Ausscheidung wird als Dünger für Pflanzenbeete genutzt. Überhaupt könne mit Indoor-Farming der Landverbrauch um 98 Prozent reduziert werden.

Landwirtschaft ohne Pestizide

Spannend sind Versuche mit Drohnen Unkraut auf Feldern zu erkennen und dies ohne Pestizide mit speziellen Robotern zu vernichten.

 

Gemüse aus der Bremer Überseestadt

Es gibt immer mehr Beispiele für Urban-Gardening. Ein Hörer weist auf die „Gemüsewerft“ in der Bremer Überseestadt hin. Auf einem ehemaligen Werftgelände wird auf Hochbeeten Gemüse angebaut. Ich habe selber im vergangenen Herbst häufig dort eingekauft. Eine junge Frau ging dann mit mir durch das Gelände. Sie erntete in meinem Beisein Mangold, Möhren, Rote Bete, Petersilie und Kartoffeln. Frischer geht’s nicht. Für dieses Frühjahr planen sie den Verkauf von vorgezogenen Gemüsepflänzchen, die wir dann selber in unserem Garten oder auf dem Balkon aufziehen können. Es macht Spaß selbst geerntete Tomaten zu essen.

 

Elfie Siegel

 

www.uni-bremen.de/senioren

senioren@uni-bremen.de

Linkliste und Literaturliste können Sie direkt bei Rolf Storm anfordern:

politics-storm@hotmail.de

 

 

  1 comments for “Zur Zukunft der Ernährung und der Landwirtschaft

  1. Monika Sattelberg sagt:

    Danke Frau Siegel für die interessante Information. Ich bin gespannt auf das Programm Anfang März. In Sachen Ernährung hat sich vieles verändert. „Man ist, was man isst“. Und wir tun auch für das eigene Wohl etwas Wichtiges, wenn wir neugierig, informiert und auf dem neuesten Stand bleiben.

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