Ein neuer Trend scheint sich abzuzeichnen. Im Fernsehen gibt es Berichte über das Essen in der Nachkriegszeit und auch sonst scheinen die Menschen sich wieder für einfache Hausmannskost zu interessieren.
Da hört man von welchen, die Salate aus Löwenzahn, Gänseblümchen und Giersch zubereiten, und es werden immer mehr heimische Kräuter in Privatgärten angebaut.
Selbst ist die Frau – und schon wird ausprobiert
Brennesselsuppe
Das klingt alles spannend, und so habe ich mich, inspiriert durch einen Fernsehkoch, aufgemacht und junge Brennesseln gesammelt, natürlich mit Handschuhen, und daraus eine Suppe gekocht.
Wunderbar sah sie aus, so schön tiefgrün, in einem weißen Teller und obendrauf ein pochiertes Ei. Ein toller Anblick und das Auge isst ja bekanntlich mit. Sie schmeckte auch wirklich lecker.
Bärlauchpesto
Zuerst habe ich mir noch Bärlauch im Supermarkt gekauft und genau nach „chefkoch.de“ mein Pesto zubereitet. Man braucht noch Olivenöl und Pinienkerne, Knoblauch und Parmesankäse und schon mag man kein gekauftes Pesto mehr, so lecker ist das selbstgemachte.
Dann hatte ich Glück und fand bei einem Waldspaziergang Bärlauch. Einfach so aus der Natur geerntet, hat ja was.
Löwenzahngelee
Marmelade aus Löwenzahnblüten habe ich überhaupt noch nie gegessen. Die Blüten sind im Moment überall zu haben. Man muss sie abzupfen und nur die gelben Blütenblätter mit Wasser aufkochen. Alles Grüne muss weg, denn das soll die Marmelade bitter werden lassen. Dazu kommen ein paar ausgepresste Zitronen und eine Orange und Vanillinschote und alles soll über Nacht ziehen.
Am nächsten Tag wird das Ganze durchgesiebt, bis eine klare Flüssigkeit übrig bleibt und mit Gelierzucker zu Gelee gekocht. Das sieht hübsch aus und schmeckt nach Frühling.
Da gibt es noch eine Menge mehr Ideen. Vielleicht haben sie ja auch Lust bekommen, mal alte Rezepte auszuprobieren.
Gertrud von Hacht
In dem Berliner Lokal „Gogärtchen“ im Bezirk Friedenau gab es doch gestern tatsächlich Pellkartoffeln mit Quark auf der Speisekarte!
Pellkartoffeln mit Quark gibt es bei uns im Sommer öfters zu Mittag. Das kennt aber wohl kaum noch jemand. Im Restaurant habe ich das noch nie auf der Karte gesehen. Gruß Anne Grete
Brennesselsuppe solle es bei uns nach dem Krieg auch geben. Meine Mutter hatte uns Kinder zum Blättersammeln geschickt. Doch dann kochte sie die Suppe doch nicht. Sie ekelte sich davor. Wir Kinder nahmen es hin. Hungerleiden mussten wir nämlich nicht. Dorothee
Meine Mutter war entsetzt, dass ich Brennesselsuppe kochen wollte. Das haben wir nicht mal inder Schlechten Zeit gegessen, war ihr Kommentar.
Gruß Gertrud