Den Bürgerbus zu fahren ist auch eine tolle Art, sich als Rentner ehrenamtlich zu betätigen.
In Achim hat das Fahrzeug maximal acht Sitzplätze, da die Busfahrerinnen und Busfahrer keinen „Busführerschein“ besitzen. Im Bremer Umfeld fahren diese Busse schon in vielen Gemeinden, nämlich überall dort, wo im ländlichen Bereich der Linienverkehr nicht alle abgelegenen Ecken bedienen kann. Er fährt nach einem vorgegebenen Fahrplan und steuert feste Haltestellen an, zu einem erschwinglichen Fahrpreis.
Als Bürgerbusfahrer müssen Sie einen Führerschein der Klasse D besitzen, ein Gesundheitszeugnis abliefern und einen Personenbeförderungsschein machen. Die Kosten dafür übernehmen in der Regel die Bürgerbusvereine. Sie fahren dann nach Absprache eine Schicht am Tag, die drei Stunden dauert. Manchmal ist man auch dran den Bus zu waschen. Dafür fährt man dann in eine gesonderte LKW Waschanlage. Das kommt im Jahr etwa zweimal vor, wie man mir erklärte.
Der Fahrer hat hauptsächlich Kontakt mit älteren Menschen, die keinen Führerschein besitzen und lieber im kleinen, gemütlichen Bus unterwegs sind, als in den großen Linienbussen, zumal diese oft gar nicht die gewünschten Ziele ansteuern. Manchmal hat man auch Rollstuhlfahrer zu befördern. Das bringt den Fahrplan schon mal durcheinander bringen, denn es dauert etwas bis die Rampe heruntergelassen ist, der Fahrgast angeschnallt, und die Rampe wieder eingeholt ist.
Die Mitfahrerinnen und Mitfahrer sind aber sehr dankbar und meistens sehr freundlich. Manche kennt man nach einer Weile schon. Es soll sogar schon Kunden gegeben haben, die nur, um sich mal ein paar „schöne Stunden“ zu machen, einfach von Endstation bis Endstation mitfuhren. So kommen sie raus und unter Leute. Eine Fahrt ins Grüne sozusagen!
Gertrud von Hacht