Augen unserer Stadt – Newsletter Juni

Liebe Augen unserer Stadt,

nachdem ich in meinem letzten Newsletter ein wenig über das Thema „Geschwindigkeit“ gefachsimpelt habe, möchte ich heute ein anderes, wenn nicht weniger interessantes und diskussionswürdiges Thema auffassen.

Vielen Bürger:innen sind sie ein Dorn im Auge. Viele sind aus dem täglichen Gebrauch kaum noch weg zu denken. Und hier und da liegen sie wild in der Gegend herum und stellen Stolperfallen dar.

Die Rede ist von sog. Elektrokleinstfahrzeugen, den „E-Scootern“!

Auch diesmal möchte ich einen kleinen Urlaubsrückblick zum Anlass nehmen und meine Erfahrungen mit E-Scootern mit Ihnen teilen.

Bevor ich meinen letzten Städtetrip startete, habe ich hin und her überlegt, wie ich mir möglichst stressfrei und am Entspanntesten die Sehenswürdigkeiten der Stadt anschauen könnte. Mein Fahrrad wollte ich nicht extra mitschleppen und auf Untergrundbahn und Bus hatte ich auch keine Lust. So blieben mir nicht wirklich viele Optionen übrig und somit fiel meine Wahl auf den E-Scooter, den ich mir dankenswerterweise von einem Bekannten ausleihen konnte.

Und was soll ich Ihnen sagen?! Mir hat das richtig Spaß gemacht!

Zwar hatten mein motorbetriebener Weggefährte und ich eine kurze anfängliche Gewöhnungsphase, aber dann sind wir beide für drei Tage ein entspanntes und gut abgestimmtes Team gewesen.

Vorbei an der Altstadt, Parkanlagen, über Brücken und Skulpturen, sowie kleinen Zwischenstopps in Eiscafés, endeten unsere täglichen Ausfahrten jeweils am späten Nachmittag in einem sehr bekannten süddeutschen Biergarten. Dort konnten wir unsere Batterien aufladen.

Während meiner Touren habe ich einige Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede zum Bremer Stadtbild/Erscheinungsbild feststellen können.

Die größte Gemeinsamkeit war, dass fast kein/e E-Scooterfahrende einen Helm trug. Diejenigen, die einen Helm aufgesetzt hatten, konnte ich „an einer Hand abzählen“ (es gibt lediglich eine Empfehlung zum Helmtragen, jedoch keine Helmpflicht!). Natürlich kommen da noch weitere Gemeinsamkeiten, wie z.B. das Fahren auf der falschen Seite oder das Tippen und Telefonieren auf dem Handy, hinzu. Ein solches (Fehl-)Verhalten ist bedauernswerterweise für viele Verkehrsteilnehmende fast zur Selbstverständlichkeit geworden.

Der Unterschied, der mich begeisterte und mich in den Tagen begleitete war, dass viele Leihscooter auf gesonderten Parkflächen abgestellt waren und nicht wild im Straßenverkehr herumstanden bzw. –lagen.

Hier stellt sich mir natürlich die Frage, woran das liegen könnte! Vielleicht haben Sie hierdrauf ja eine passende Antwort?

Fakt ist, dass ein E-Scooter ein hervorragendes Fortbewegungsmittel sein kann. Es ist jedoch, wie es mit vielen Dingen nun mal der Fall ist, abhängig vom Verhalten der/des jeweiligen Nutzers/Nutzerin.

Das Problem sind nicht die Gerätschaften! Das Problem ist wie häufig der Mensch!

Sind wir doch mal ehrlich:

? stellt sich ein Scooter eigenständig quer auf einem Gehweg und behindert Andere?

? stürzt sich ein Scooter alleine von einer Brücke und taucht in den Werdersee ein?

? kann ein Scooter die Farbe „GRÜN“ von der Farbe „ROT“ unterscheiden und die richtige Straßenseite erkennen?

? weiß ein Scooter, wie viele Personen gerade auf ihn stehen/mitfahren?

Die klare Antwort auf diese Fragen lautet: NEIN! Das kann ein Scooter nicht!

Das Problem und verantwortlich für den schlechten Ruf der E-Scooter liegt eindeutig im (Fehl-)Verhalten der Nutzerinnen und Nutzer! …und vielleicht auch darin, dass es in Bremen noch keine bzw. zu wenige ausgewiesene Parkflächen für E-Scooter gibt.

Ich möchte Sie mit diesem Newsletter nicht dazu bringen, dass Sie sich gezwungen sehen ein Fan von E-Scootern zu werden!

Vielmehr möchte ich, dass Sie nicht nur in „schwarz oder weiß“ denken – dazwischen existieren auch Farben. Stichwort: gegenseitige Rücksichtnahme!

 

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Sollten ich in diesem Newsletter Ihr Interesse für das Thema „E-Scooter“ geweckt haben und Sie möchten Ihre fahrerischen Fähigkeiten einmal selbst testen, so laden wir Sie zu unserem Aktionstag „Bremen fährt E-Mobil!“ herzlich ein!

Wann: Samstag 10. 6. 2023 10 bis 17 Uhr
Weserstadion Wohninvest Parkplatz P3/P4

Zusammen mit unseren Kooperationspartner bieten wir allen Interessierten ein breites Spektrum in puncto Verkehrssicherheit und E-Mobilität (Schwerpunkt: E-Scooter und Pedelec) an.

Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihre Fertigkeiten und Ihr Wissen in unterschiedlichsten Mitmachaktionen zu testen…

…Fahrsimulatoren, Parcours (Pedelec und E-Scooter), Reaktionstests, Erste-Hilfe-Sequenzen, Sicherheitscheck, VR-Brille, Sicherheit durch Sichtbarkeit, Toter-Winkel-Schulungssequenz, kleine Spiele und Quizfragen…

Und für unsere jüngsten Verkehrsteilnehmenden wird das RolliMobil mit einem Roller- und Fahrradparcours vor Ort für jede Menge Spaß sorgen!

 

 

 

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