Newsletter der Polizei Bremen „Augen der Stadt“ – März ’23

Liebe Augen unserer Stadt,

als ich vor rund 15 Jahren im Tätigkeitsfeld der Kriminalprävention angekommen bin, da war das Präventionszentrum noch die alte „Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle“ und die „Augen“ waren auch noch nicht erdacht. Nun aber wurde ich erstmals gebeten, den Newsletter zu verfassen und frage mich, welche Botschaften ich Ihnen bei meiner Premiere vermitteln möchte. Denn eigentlich wissen Sie schon das Meiste. Und nicht nur, weil wir durchgehend über die gängigen Themen informieren, sondern vor allem, weil jeder von Ihnen bereits eine große Kompetenz mit sich trägt. Wir „Experten“ vom Präventionszentrum helfen Ihnen, dieses Wissen abzurufen und danach zu handeln.

Natürlich geben wir Ihnen regelmäßig Informationen zum richtigen Verhalten im Straßenverkehr, wie Sie sich bei Schockanrufen verhalten sollten und wie Sie sich richtig im Netz bewegen. Auch über das Thema Einbruchschutz oder über die Sicherheit rund um Ihr Fahrzeug berichten wir regelmäßig. Natürlich kommt man um einige nützliche Begrifflichkeiten nicht herum. Für Ihren Wohnraum empfehlen wir beispielsweise einbruchhemmende Fenster- und Türenelemente der Widerstandsklasse RC 2 und bei Bedarf eine VDS-zertifizierte Alarmanlage. Wir vermitteln Broschüren und Adressnachweise von Fachunternehmen und verweisen auf unsere Internetseiten.

Vor allem aber möchten wir den Menschen bewusst machen, dass Prävention an vorderster Stelle von jedem ohne Angst gelebt werden kann und sollte. Als unsere Abonnenten sind Sie da schon weiter und haben die Möglichkeit, unsere  Augen im öffentlichen Raum zu sein. Gehen sie z. B.  einfach mal mit den Augen des Täters durch Ihr Wohnviertel. Wo würden Sie ein Auto auf- oder in eine Wohnung einbrechen? Was würde mich als Täter stören? Glauben Sie mir, Ihr Ergebnisse unterscheidet sich vom richtigen Täter kaum. Wie oft hören wir den Satz „Bei mir ist nichts zu holen!“ Dabei wissen wir es eigentlich alle besser oder? Wissen, dass Täter meistens auch für kleines Geld einbrechen. Und wissen, dass häufig sehr wohl etwas zu holen ist. Wo befinden sich denn unsere Fahrräder und E-Bikes? Oder unsere Fahrzeugschlüssel? Ganz genau!!

Entscheidend ist, was wir mit diesen Erkenntnissen machen. Ob wir achtsam genug sind, danach zu handeln.

Tatsächlich sollten beispielsweise die Fahrzeugschlüssel niemals in der Nähe von Haus- oder Wohnungstüren abgelegt oder aufgehängt werden. Hier werden sie nicht nur von Einbrechern schnell vorgefunden. Besitzen sie beispielsweise schlüssellose Zugangssysteme? Solche sogenannten „Keyless-Go-Systeme“ erkennen damit ausgestattete Fahrzeuge über ein Funksignal. Und das ist sehr praktisch, da sich beim Nähern des Türgriffs nicht nur die Zentralverriegelung öffnet, sondern zum Starten des Autos zudem kein Zündschlüssel im Schloss erforderlich ist.

Das Problem bei allen smarten Techniken ist die höhere Sicherheitsanfälligkeit. Wussten Sie beispielsweise, dass die Funkstrecke vom Fahrzeug zum Schlüssel durch Diebe verlängert werden kann? Ein Täter kann so einen berechtigten Schlüssel simulieren und problemlos ins Fahrzeug gelangen. Ein Knopfdruck genügt und los geht die Fahrt. Sehr praktisch also auch für die Täter. Um sicher zu gehen, sollten Sie das Funksignal des gut verstauten Schlüssels durch geeignet Maßnahmen abschirmen – etwa durch im Handel erhältlichen Schutzhüllen. Grundsätzlich funktionieren alle Aluminiumhüllen, ggf. auch eine Blechdose. Machen Sie den Test. Erst wenn der abgeschirmte Schlüssel direkt am Fahrzeug nicht funktioniert, haben Sie auch eine ausreichende Sicherheit.

Alternativ wird Ihnen vielleicht der Hersteller Ihres Fahrzeuges oder Ihre Vertragswerkstatt weiterhelfen. Eventuell kann der Komfortzugang temporär deaktiviert werden, ggf. ist vielleicht eine entsprechende Nachrüstung möglich.

Ok, das waren jetzt nun doch etwas fachbezogenere Tipps, da sich die Polizei Bremen im März wieder schwerpunktmäßig der Sicherheit rund ums Fahrzeug widmen möchte.  Dass Ihr Fahrzeug kein Tresor ist, erahnen Sie aber dann doch wieder selber. Um Ihr Wissen zu komplettieren, haben wir insbesondere für unsere neuen Abonnenten noch einmal den Flyer „Sicherheit rund ums Fahrzeug“ angehängt, woraus die wertvollen Tipps zusammengefasst entnommen werden können.

Uns ist klar, dass es nicht immer einfach ist, die Präventionsgedanken aufrechtzuhalten und achtsam im Hier und Jetzt durchs Leben zu gehen. Der Kopf ist mit vielen wichtigen Dingen voll und global werden wir mit den weltweiten Krisen ganz anderen Ausmaßes konfrontiert. Hinzu kommt die eigentlich gute Nachricht, dass die Gefahr, Opfer einer Straftat zu werden, glücklicher Weise auch in Bremen nicht dauerpräsent ist. Manchmal reicht es, auf seine Gefühle und seinen Bauch zu hören. Wenn es da zwickt, sollten sie reagieren. Und wenn Sie darüber hinaus Beratungsbedarf haben sollten, kommen Sie zu uns ins Präventionszentrum. Viele von Ihnen kennen bereits den Weg und Sie dürfen auch gerne ein zweites und drittes Mal bei uns vorbeischauen.

Hier nochmal unsere Öffnungszeiten für eine persönliche Beratung – gerne nach telefonischer Vereinbarung : Montag und Dienstag. 09:00 Uhr – 15:00 Uhr, Donnerstag: 09:00 Uhr – 16:00 Uhr.

Wir wünschen Ihnen einen tollen Start in den Frühling und Bleiben Sie vor allem gesund!

 

Herzliche Grüße

Ihr Team der Zentralen Polizeilichen Prävention

(i.A. Jörg Reimann)

Anhang „Sicherheit rund ums Fahrzeug“: https://seniorenlotse.bremen.de/wp-content/uploads/2023/03/017-FB-Sicherheit-rund-ums-Fahrzeug.pdf

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