Auf Antrag des Arbeitskreises Gesundheit und Pflege beschließt der Vorstand der Seniorenvertretung sich für das Konzept „Pflege im Quartier“ in den politischen Gremien Bremens einzusetzen.
Beunruhigende Berichte über Pflegenotstand, Fachkräftemangel, zeitlich getaktete Pflegeleistungen und Probleme in der familiären Pflege sind traurige Realität. Alle Möglichkeiten und Synergieeffekte sind zu nutzen, um diesem Notstand entgegenzuwirken.
Ein Konzept, das die pflegebedürftigen Menschen in den Vordergrund der Reformüberlegungen stellt und dabei eine koordinierte, quartiersbezogene Organisation der Pflege im Fokus behält, ist anzustreben, unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen der Pflege in Bezug auf
Beratung vor Ort (Pflegestützpunkte, Unterstützung pflegender Angehöriger, präventiver Hausbesuche),
Wohnformen (alternative Wohnprojekte, Angebot an Tagespflege, offene Heime und Wohnen mit Service)
Pflege und Betreuung (Pflegedienste, Nachbarschaftshilfe, Kurzzeitpflege und Dienstleistungszentren)
Sowie für ein
Generationengerechtes Quartier (gute Verkehrsanbindung, sicheres Umfeld, ärztliche Versorgung und Freizeitangebote)
Die Seniorenvertretung begrüßt dieses Reformkonzept. In unserem quartiersbezogen gegliederten Bundesland finden Überlegungen zur Verbesserung der Pflegesituation auf der unteren regionalen Ebene beste Voraussetzungen für eine Umsetzung. Es ist zu hoffen, dass die Koalitionspartner, die öffentliche Hand, als Finanzgeber im Pflegebereich und die Pflegekassen sich konstruktiv an diesem Konzept beteiligen.
Die Seniorenvertretung verspricht sich von diesem neuen Ansatz eine verbesserte Nutzung der quartiersbezogen vorhandenen oder weiter zu entwickelnden Pflegeressourcen und eine verbesserte Orientierung an den jeweiligen Bedürfnissen der Pflegebedürftigen.
Dr. Andreas Weichelt, Elke Scharff, Dr. Dirk Mittermeier