Von Blumen, Vorfrühling und dem Erwachen der Natur sprechen Frühlingsgedichte seit alters her und machen mit ästhetischen Mitteln den „Frühling“ anschaulich und erfahrbar. Mit Mörike ist meine Generation aufgewachsen „Frühling lässt sein blaues Band….“, mit Goethe „Tage der Wonne, kommt ihr so bald, schenkt mir die Sonne Hügel und Wald…“, mit Eichendorff “Es ist kein Blümelein nicht so klein, die Sonne wird `s erwärmen …“.
Anders ein Gedicht aus der Jetztzeit – „Konkrete Poesie“, eine avantgardistische Strömung der Literatur:
es – immer wieder gelingt es
Frühling
immer wieder gelingt es
immer wieder dringt es
immer wieder treibt es
immer wieder lockt es
immer wieder berührt es
immer wieder verführt es
immer wieder schreibt es
(Éugen Gomringer, geb. in Cachula Esperanza, Bolivien, in der Schweiz lebend)
Eine experimentelle Dichtung, in der Text, äußere Form und „Klang“ eine Aussage vermittelt und zum Bild wird: Frühling mit allen Sinnen erleben.
Barbara Matuschewski
Frühling läßt sein blaues Band
jetzt sogar in Norddeutschland………….
Schöner Frühling, komm doch wieder,
bring uns Blumen, Laub und Lieder,
schenke auch der SenV die Kraft,
mit der sie ihre Arbeit schafft.
Ruf ihr doch schnell ins Gewissen,
dass wir sie schon lang vermissen
und man tiefen Zweifel hegt,
ob sich wieder was bewegt.
Setz´ der SenV ein deutlich Zeichen,
dass auch Krisenschlaf kann weichen! Gerd Feller, Bremen