Das Leben in Zeiten von Covid-19 (19): Bremer Natur

(c)Bücherweib

Hallo, alle miteinander!

Schön warm heute und der Wind ist nicht mehr so kalt. Ich bin mit dem Rad gefahren – mit Mund-Nase-Schutz. Nicht so toll: Meine Brille beschlägt manchmal.

Arbeit

Auf der Arbeit im Büro war es heute relativ ruhig. Das meiste wird jetzt telefonisch, per Mail oder Fax erledigt. Wir bekommen weniger Post als sonst. Aber logisch: Auch die Behörden bearbeiten im Wesentlichen nur noch eilige Sachen, Verhandlungen beim Gericht z. B., die aufschiebbar sind, wurden verlegt oder gleich ganz abgesagt. Die Rechtsantragsstelle beim Amtsgericht hat geschlossen. Nur was absolut dringend ist, zum Beispiel ein Gewaltschutzverfahren oder eine einstweilige Anordnung, wird – nach vorheriger telefonischer Terminvereinbarung – bearbeitet (361 59212). Ganz doof für Menschen, die sich einen Anwalt nicht leisten können: Die kostenlose Rechtsberatung ist ebenfalls geschlossen. Aber ich denke es gibt noch andere Möglichkeiten, zum Beispiel für Arbeitslose oder Sozialhilfeempfänger die AGAB in Walle, die beraten zur Zeit zumindest telefonisch unter 39 52 50 oder die Arbeitnehmerkammer für Berufstätige (bei Fragen zum Kurzarbeitergeld oder bei Kündigung und mehr).

Bremer Grün

Aber es gibt auch schöne Dinge zu berichten: Während meiner Rückfahrt nach Hause fahre ich durchs Bremer Grün und freue mich: Ich höre das Kreischen der Möwen am Domshof, das typische „Tackern“ eines Spechts (Grün- oder Bunt-?) in den Wallanlagen, die ausdauernden Pfeifgeräusche der Austernfischer (!!), die bei der „umgedrehten Kommode“ wohl ein Zuhause gefunden haben und über den Türmen kreisen oder auf dem Rasen laufen und balzen. Es sind meine Lieblingsvögel. Sie sind hübsch. Schwarz-weißes Gefieder, ein langer roter Schnabel und lange Beine. Ich mag auch, dass sie neugierig sind – genau wie ich. Und: Es gibt am Werdersee ein SCHWANENPAAR und sogar Nilgänse! Letztere schnattern extrem laut, wenn man sich Ihnen nähert. Na, dann schau ich halt vom Rad aus auf sie hinunter😉.

Rausgehen!

Wenn Sie zu Hause sind und eigentlich nicht gerne allein unterwegs sind: Probieren Sie es aus; nehmen Sie Ihre Maske, vielleicht auch dünne Handschuhe aus Wolle oder Kunststoff, ihren Rollator oder Stock. Vielleicht trauen Sie sich und fragen einen Nachbar oder eine Bekannte, ob Sie sie begleiten mögen. Dann fühlen Sie die Frühlingsbrise, nehmen den superblauen Himmel wahr, wärmen sich in der Sonne auf und hören und schauen genau hin. Da wächst schon der … und die ?? Oje, jetzt haben Sie mich. Was im Garten oder auf dem Balkon gedeiht, das kenne ich oft. Aber in freier Natur? Ich probier‘s mal: Löwenzahn, Weidenkätzchen, Gänseblümchen, Magnolien und Bärlauch (das sagte zumindest eine Freundin)… na, ja und noch ganz viel mehr. Sicher kennen Sie sich besser aus als ich.

Musik bitte!

Wenn dann noch der Rasen nebenan gemäht wurde und es frisch duftet frisch… herrlich. Wenn Sie zuhause bleiben wollen oder gar bleiben müssen, dann schwelgen Sie in Erinnerungen: Haben Sie Fotos von Ausflügen, Reisen oder Festen? Einmal durchschauen! Musik, zu der Sie immer gerne gesungen oder getanzt haben? Bitten Sie jemanden, Sie Ihnen zu besorgen (die Stadtbibliothek verleiht auch Musik-CDs, Videos von Opern u. Operetten und Konzerten, Liederbücher u. a. m.). Ich wünsche Ihnen, dass es Ihnen gelingt, die kleinen magischen Momente im Alltag zu sehen und Freude zu haben. Schauen Sie hin; ist da etwa ein Marienkäfer am Fenster. Ich habe beim Fensterputzen – ohne Schmarrn – 7 (!) Stück im Rahmen gefunden. Ich glaub, die haben da überwintert.

So und jetzt gehe ich Bügeln… (irgendeiner muss es ja machen). Tschüss!

Da fällt mir noch ein Gedicht ein:

Er ist’s

Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist’s!
Dich hab ich vernommen!

Eduard Mörike

 … Obwohl es eigentlich schon eher sommerlich ist hier in Bremen…

Bücherweib, ganz munter… grüßt.

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