Das Leben in Zeiten von Covid-19 (17): Bücher-To-Go!

Krank?

So, jetzt hat es mich erwischt, denke ich gestern Abend. Schniefend mit roter Nase, Gliederschmerz und Kopfweh saß ich mit einer Wärmflasche auf dem Sofa. Blöd. Augen brennen, kann nicht lesen. Dabei hatte die Zentralbibliothek eine so schöne Idee: Bücher to go!

Bücherstapel

(c) frauenseiten, C.Schütte

So einfach geht‘s:

  1. Bestellen Sie Ihre Wunschmedien* (max. 5 pro BIBCARD)
    • per E-Mail: kontakt@stadtbibliothek.bremen.de oder
    • Telefon 361-4465 (Mo-Fr 10 bis 18 Uhr) bei uns vor.
    Wir melden uns dann mit einem Terminvorschlag und den weiteren Informationen bei Ihnen.
  2. Zum vereinbarten Termin stellen wir Ihre Medien in einer Tüte vor unserer Eingangstür ab.
  3. Sie holen die Medien kontaktfrei bei uns ab.
  4. Rückgabetermin: spätestens drei Wochen nach Wiederöffnung der Bibliothek.

Hatte mir so nette Sachen ausgeliehen, z. B. „In 80 Buchhandlungen um die Welt“ und einen Bildband über Italien. Vielleicht kennen Sie jemanden, der für Sie Bücher ausleiht? Sonst mache ich das gerne für Sie, eine Mitgliedskarte habe ich. Und dann dachte ich: Mist, jetzt kann ich Mutti (83 Jahre und chronisch lungenkrank) nicht unterstützen, das muss dann wohl mein Bruder machen. Mein Bruder ist bei der Bremer Polizei und schiebt viele Spät- und Nachtschichten, dazwischen pendelt er nach außerhalb zu seiner Freundin mit ihrem kranken Hund.

Gesund!

Heute morgen dann. Juhu. Alles fast wie weggeblasen. Vielleicht habe ich es Montag auf dem Balkon doch übertrieben (Lesend auf der neuen Liege in der Sonne, den kühlen Ostwind im Rücken wohl unterschätzt). Mein Mann ist zum Glück gesund, allerdings erinnere ich ihn immer wieder gerne daran, beim Einkaufen einen Mundschutz mitzunehmen. Aber, was soll ich machen mit einem Mann, der schon die Einkaufstüten vergisst einzupacken 😉?

Schreiben!

Ich habe das Glück einige sehr gute Freundinnen zu haben; wir schreiben oder telefonieren täglich. Ich wünsche mir, dass die Menschen diese Zeit nutzen, um vielleicht Angehörige oder frühere Bekannte anzurufen oder Ihnen zu schreiben, auch wenn es nicht die liebsten Verwandten sind oder man schon länger keinen Kontakt mehr hatte. Meine Cousine wird sich – so hoffe ich – freuen: Sie ist seit ein paar Jahren Witwe und ihre Töchter sind aus dem Haus und wohnen überall in Deutschland verteilt. Ich habe ihr eine mega-langen Brief geschrieben und ein Gedicht. Sie hat sich noch nicht gemeldet, vielleicht ist sie noch nicht fertig mit lesen😊.

Kochen!

(c)Bücherweib

Geht es Ihnen auch so? Wir kochen fast jeden Tag (Vorräte, die man angeschafft hat, muss man ja auch mal verbrauchen, gell?). Gestern gab es ein „fast jamaikanisches Huhn“. Schmeckte sehr … interessant. Das Fleisch wird in einer Marinade aus Piment, schwarzem Pfeffer, Nelkenpulver (gaanz wenig), Zimt und Zucken (!) und Olivenöl eingelegt. Nächstes Mal lass ich den Zucker weg. Dadurch, dass ich in den letzten 8 Minuten den Grill zugeschaltet habe, ist die Marinade quasi karamellisiert. Na ja, aber das ist natürlich Geschmackssache. Bald wird mein Sohn 28 Jahre alt. Wir überlegen an diesem Tag einen Kuchen zu backen u. mit einer Kerze zu dekorieren und dann zu filmen, wie wir ihn anschneiden, ein Likörchen oder Sekt in der Hand, um auf seinen Geburtstag anstoßen. Dabei bin ich gar nicht der Typ für Handyvideos und Fotos vom Essen, die man dann in irgendwelchen sozialen Medien verteilt für jedermann. Aber Zeiten ändern sich und mich.

Musik!

Letzte Woche gab es was Schönes: ich habe fast geweint vor Rührung: In einer Straße in unserer Nähe hatten ein Mann und eine Frau Instrumente im Vorgarten aufgebaut und Musik gespielt – für alle. Waterloo von Abba, Freedom von – wie heißt er doch gleich, dieser Baywatch-Typ (denk nach….). Ah, ja David Hasselhoff. Das war richtig nett; die Nachbarn standen am Fenster, Fußgänger hielten an – natürlich mit Abstand. Alle haben sich gefreut, die Kinder haben getanzt.

Mehr!

Ich wünsche mir, dass es noch viele Menschen gibt, die anderen eine  Freude machen. Ich hoffe, ich konnte Sie ein bisschen unterhalten. Singen kann ich leider nicht. Aber schreiben schon! Der nächste Brief folgt noch in dieser Woche. Ganz herzliche Grüße und verlieren Sie nicht die Zuversicht!!

Das Bücherweib

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