(10) Bremer Mutmacher : Thomas Röwekamp

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Liebe Seniorin, lieber Senior,

wer hätte das gedacht? Innerhalb weniger Tage ist nahezu das gesamte öffentliche Leben in Bremerhaven und Bremen zum Erliegen gekommen. Aber nicht nur unser Bundesland, ganz Deutschland, Europa ja im Grunde alle Länder der Erde sind von der Ausbreitung des Corona-Virus betroffen. Die Bilder und Nachrichten, die uns tagtäglich erreichen, erschüttern uns und machen uns Sorge. Sorge um die Zukunft und um unsere Freunde und Familie, um Kinder, Enkelkinder und besonders um diejenigen Menschen, die auf Grund eine Vorerkrankung besonders gefährdet sind. In dieser Situation erreicht mich die Bitte der SeniorenVertretung Bremen, Ihnen einen „Mutmacher Brief“ zu schreiben, einen „Brief gegen die Einsamkeit“. Dieser Bitte komme ich gerne nach, zumal ich in diesen Tagen ohnehin etwas mehr Zeit als sonst habe. Alle Abendtermine sind abgesagt, Besprechungen mit meinen Fraktionskolleg*innen und Mitarbeitern finden in der Regel per Video- oder Telefonkonferenz statt, in meiner Kanzlei finden die Beratungen ebenfalls telefonisch statt und nur in dringenden Notariatsangelegenheiten werden noch Termine vereinbart.

Berlin, Bremen und Bremerhaven

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht: Ich bin in diesen Tagen froh und dankbar, in einem Land zu leben, das zu einem der entwickeltesten Länder der Welt gehört und ein stabiles demokratisches Regierungssystem hat. Wir haben mit Angela Merkel als Bundeskanzlerin und der von ihr geführten Koalition eine stabile und verlässliche Regierung. Wir haben eines der besten Gesundheits-systeme der Welt und verfügen beispielsweise mit dem Robert Koch-Institut über Forschungseinrichtungen, um die uns viele Länder beneiden. Und wir haben in den vergangenen Jahren die öffentlichen Finanzen des Bundes auf einen soliden Stand gebracht, der uns nun Spielräume für die Bewältigung der Folgen der Krise ermöglicht. Unsere Bundeskanzlerin und der Bundesgesundheitsminister haben aus meiner Sicht sehr früh auf die aktuelle Situation reagiert und wägen die Maßnahmen, Einschränkungen und Zumutungen stets besonnen und unter Einbeziehung wissenschaftlichen Sachverstandes ab. Und auch in Bremen kann man dem Senat von Bürgermeister Bovenschulte in der bisherigen Krisenbewältigung keine Vorwürfe machen. Auch wir als CDU unterstützen die getroffenen Maßnahmen, auch wenn wir im Detail andere Vorschläge gemacht haben. Aber jetzt gilt es: Wir stehen in Bremen und Bremerhaven zusammen. Ich finde das macht Mut.

Mut und Hoffnung

Mut machen mir auch die vielen tausend Bremerinnen und Bremer die sprichwörtlich „den Laden am Laufen“ halten und dabei ihre eigene Gesundheitsgefährdung zum Wohle aller hintanstellen. In den Krankenhäusern, den Hausarztpraxen und den Apotheken, in Pflegeheimen, in Supermärkten, bei den Ver- und Entsorgungsbetrieben und in vielen weiteren wichtigen Bereichen arbeiten Menschen unter hohem Druck und oftmals weit über das normale Maß hinaus. Sehen Sie zudem die zahlreichen Initiativen Freiwilliger und von Unternehmen und Einrichtungen, die sich mit Hilfe des Internets organisieren und verbinden. Dort wird Mundschutz genäht, Schutzausrüstung auf 3-D Druckern hergestellt, Einkaufshilfe organisiert, für den Schutz von besonders schutzbedürftigen Menschen gekämpft oder mit einem kleinen Konzert im Internet ein wenig Abwechslung in unseren Alltag gebracht. Dieser Einsatz und der darin zum Ausdruck kommende Wille, die Krise gemeinsam zu bewältigen machen Mut und geben Hoffnung.

Ein Lächeln statt Handschlag

Wir alle, auch Sie und ich, können einen Beitrag leisten, die Ausbreitung des Corona Virus zu verlangsamen, damit sich unsere Krankenhäuser um die schweren Fälle ausreichend kümmern können. Die Regel dazu ist eigentlich ganz einfach. Bitte bleiben Sie zuhause und vermeiden Sie soweit wie möglich direkte persönliche Kontakte zu anderen Menschen. Telefonieren Sie, schreiben Sie Briefe, Emails oder Textnachrichten auf dem Handy, winken Sie dem Nachbarn oder der Nachbarin zu und schenken Sie den Menschen, denen sie begegnen ein Lächeln statt eines Handschlags. Wenn alle mitmachen, schaffen wir das! Wenn alle mitmachen werden wir schneller zur Normalität zurückkehren können.

Bitte passen Sie gut auf sich auf und bleiben Sie gesund!

Ihr

Thomas Röwekamp, Bürgermeister a.D. , Bremen, im April 2020

„Bremer Mutmacher“ ist eine Aktion der SeniorenVertretung in der Stadtgemeinde Bremen zusammen mit Stadtportal Bremen

Bisher bei „Bremer Mutmacher“ (mit einem Klick):

(1) Frank Imhoff, 3.4.2020

(2) Dr. Andreas Bovenschulte, 5.4.2020

(3) Elena, 6.4.2020

(4) Carsten Meyer-Heder, 9.4.2020

(5) Dr. Kirsten Kappert-Gonther, 11.4.2020

(6) Christian „Stolli“ Stoll, 13.4.2020

(7) Willi Lemke, 13.4.2020

(8) Melanie, 15.4.2020, 20.4.2020

(9) Mustafa Güngör, 22.4.2020

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