Wird der ZOB eine unendliche Geschichte?

(c)Gerd Feller

Denke ich an Bremens ZOB, dann fällt mir nicht nur die Redensart „Gut Ding hat Weile“, sondern auch der Spruch von Karl Kraus ein: „Nicht alles, was totgeschwiegen wird, lebt.“ Da ist was dran.

Planung

Nach jahrelangen Auseinandersetzungen um den Neubau eines Fernbusterminals einigten sich 2018 die daran Beteiligten auf den Standort an der Bürgermeister-Smidt-Strasse zwischen dem ehemaligen Gebäude des Fruchthofs und der alten Lagerschuppen. Die Ausschreibung für diese Planung sollte im September 2018 vorgenommen und das Projekt bis Ende 2020 fertig gestellt werden. Damals hieß es, dafür sei auch bereits in Abstimmung mit dem Grundstückseigentümer ein städtebauliches Konzept für einen Busterminal in Kombination mit einem Hotel und einem Parkhaus erstellt worden (vgl. DURCHBLICK 224, Sept.2018, S.7).

Umsetzung?

Jetzt, im September 2019, hört und sieht man nichts. Die Notlösung am Breitenweg lebt weiter. Über dem neuen ZOB liegt ein Schleier des Schweigens, und man weiß nicht, ob er in den Planungen der Verkehrsbehörde noch lebt oder ob er eine Totgeburt wird, und alles fängt wieder von vorne an. Denkt man an viele in den letzten Jahren gescheiterten bundesweiten Bauplanungen und Bauprojekte, so muss man bezüglich des ZOBs wohl auch für Bremen Schlimmes befürchten.

Betroffene

Die Bremer SeniorenVertretung hat sich nach der Schließung des alten ZOBs am Hauptbahnhof seit 2002 für einen Neubau eingesetzt und sich dann mit der letzten Planung 2018 einverstanden erklärt. Vielleicht sollte sie bei der Senatorin für Umwelt, Bau und Verkehr, Maike Schaefer, mal nachfragen, was denn so läuft, und auf Vollendung des Projekts drängen, damit auch die älter gewordenen Streiter*nnen für einen zeitgemäßen Bremer ZOB das Ergebnis nicht nur erleben, sondern auch noch nutzen dürfen.

Gerd Feller, Bremen

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