Klare Kante … Frau Senatorin Schaefer!

(c)Dirk Mittermeier

Also auch Bremen lässt sich von der Euphorie der „neuen Mobilität“ mit den Elektro-Scootern anstecken! Nicht ohne den Hinweis der Senatorin, dass man sich hier alles sehr gut überlegt habe.

Ist das so? Fragen an die Verkehrssenatorin… mit klarer Kante!

  • „…das Ordnungsamt schreitet ein“: Eine neue Aufgabe für die kleine Zahl von Mitarbeiter*innen des Ordnungsamtes, nach unseren Informationen zurzeit 22 für ganz Bremen. Wie soll das gehen?
  • „…klare Regeln…“ zum Abstellen und Aufstellen der Roller. Wo sind die klaren Regeln zur Benutzung? Man will „…Erfahrungen sammeln…“ zu wessen Lasten gehen diese Erfahrungen gegebenenfalls? Besteht bald eine Helmpflicht für alte und ältere Fussgänger?
  • „…mit Augenmerk und Gelassenheit…“ Ältere Menschen haben schlicht Angst vor dem. was ggf. auch gegen die aufgestellten Regeln mit den Rollern angestellt wird. Bestes Beispiel sind etliche Fahrradfahrer, die sich regelwidrig und unverwarnt in unserer Stadt bewegen.
  • Ist es denn zurzeit schick, dem enthusiastischen Eintreten eines Bundesverkehrministers mit seiner Begeisterung für die neue Mobilität der E-Scooter zu folgen?
  • Gerade von einer Verkehrssenatorin der Partei „Die Grünen“ hätten wir erwartet, dass ein so unausgereiftes, unfallträchtiges und unökologisches Projekt, wie es diese binnen kurzer Zeit zu Elektro- und Metallschrott mutierenden Mobilitätshilfen nun einmal sind, kritischer zu hinterfragen, als auf diesen Zug, der gerade vorbeirauscht aufzuspringen!
  • „…nicht in Grünanlagen und Parks…“: Heißt das, dass im Bremer Bürgerpark zwar Fahrräder mit 20km/h fahren dürfen, aber keine E-Scooter?
  • Dürfen in der Obernstraße E-Scooter fahren, wo doch die Fahrräder dort auch täglich durchrauschen?
  • „…gestiegene Unfallzahlen…“: Haben Sie sich informiert über die Unfallursachen in den betroffenen Städten, die bereits traurige Erfahrung mit Unfällen machen mussten? Wo finden diese Informationen Eingang in für Bremen aufgestellte Regeln für die Benutzer?
  • Wo überhaupt werden die Regeln für die Benutzung der Leih-Scooter öffentlich gemacht? Müssen die Benutzer vor der Ausleihe den Empfang eines „Regelwerks“ schriftlich bestätigen? Werden sie auf ihre Haftpflicht bei verschuldeten Unfällen hingewiesen oder will man erst einmal „Erfahrungen sammeln“, auch auf der juristischen Schiene und auch auf Kosten einer Schmerzhaftigkeit dieser Erfahrungen?
  • Springt Bremen auf den E-Scooter, weil man sich davon zusätzliche Einnahmen verspricht und es halt zur Zeit so en vogue ist?

Frau Schaefer, wir fordern Sie auf, das vielgenannte, besondere „Regelwerk Bremen“, das sowohl für die Anbieterfirma, als auch für die Benutzer gilt, deutlich öffentlich zu machen. Jeder Verkehrsteilnehmer, hier der alte und ältere Fußgänger im Besonderen, sollte exakt wissen, was ihn zukünftig beim Gang zum Bäcker, zum Supermarkt oder bei einem Besuch der Bremer Innenstadt erwartet. Was nützt es, wenn man bei einem regelwidrigen Verhalten körperlichen, gegebenfalls irreparablen Schaden nimmt? Dieses galt es und gilt es im Vorfeld zu klären! Wir bitten Sie, schützen Sie die Schwächsten im Straßenverkehr, die alten und älteren Fußgänger!

Dr. Dirk Mittermeier

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