Augen unserer Stadt: Geht´s noch?

Augenpaar

(c)Polizei Bremen

Liebe Augen unserer Stadt,

unter diesem Titel habe ich in der Vergangenheit immer mal wieder Fundstücke präsentiert, die so dumm oder auffällig oder unglaublich waren, dass man sich an den Kopf fassen muss, Fundstücke, bei denen mir der „gesunde Menschenverstand“ komplett fehlt. Wo ich mich frage „Wie kann das sein, das gibt’s doch gar nicht, das hätte man doch verhindern können“.

Ein Mann klingelte an der Haustür eines 76-jährigen und gab an, dass seine Drohne versehentlich auf dessen Dach gelandet sei. Hierbei hatte der Mann eine Fernbedienung in der Hand. Der alte Herr gewährte ihm Eintritt in seine Wohnung. Dort zog sich der Mann eine schwarze Strumpfmaske mit ausgeschnittenen Augen über den Kopf, hielt nach einer kurzen Rangelei die Arme seines Opfers fest und forderte Geld und Schmuck. Der ihm gezeigte Schmuck erschien ihm jedoch wertlos. Daraufhin richtete er einen unbekannten Gegenstand, in einem Stück Stoff verhüllt, auf den 76jährigen, entnahm 50 Euro sowie eine EC-Karte aus dessen Geldbörse nahm zusätzliche 40-50 Euro Bargeld an sich, welches auf einem Schrank lag, zog das Telefonkabel aus der Wand und verließ die Wohnung.

 Dass wir auf der Straße Gefahr laufen, überfallen zu werden, ist ja nun hinlänglich bekannt. Aber bislang haben wir uns in unserer Wohnung noch einigermaßen sicher gefühlt. Das Eindringen in die Wohnung, um einen Raub zu begehen, ist nun Gott sei Dank kein Tagesgeschäft. Aber: Aus der Sicht der Täter ist das eine logische Geschäftsver-lagerung. In der Wohnung ist das Entdeckungsrisiko geringer…es gibt keine Öffentlichkeit, keine Passanten, keine Videokameras. Je öfter solche Taten gelingen, umso mehr Täter werden sich diesem Geschäftsmodell anschließen. Hier ein paar Hinweise, was Sie für sich UND ganz besonders für andere (Eltern, Nachbarn etc.) tun können:

Was können Sie tun?

  • Lassen Sie keine Fremden in Ihrer Wohnung. Nach der Drohne können Sie auch gucken, wenn der andere vor der Tür stehen bleibt.
  • Lassen Sie die Tür zu! Für die Kommunikation mit Personen vor Ihrer Tür, können Sie eine Sprechanlage gerne ! mit Video einbauen lassen.
  • Oder lassen Sie ein Kastenriegelschloss installieren.
  • Sorgen Sie für eine Hausgemeinschaft, die sich unterstützt. Tauschen Sie untereinander Ihre Telefonnummern aus. Rufen Sie die Nachbarn zu Hilfe, wenn der Mensch vor Ihrer Tür aufdringlich wird.
  • Rufen Sie die Polizei (110).
  • Das Aller-Allerwichtigste: Lassen Sie die Tür zu!

Bei der Gelegenheit: Was halten Sie von Mehr-Generationen-Häusern? Also wenn unterschiedliche Altersgruppen in einem Haus wohnen und sich gegenseitig unterstützen. In der Theorie bringt das viele Vorteile. Einschätzen kann ich dieses Modell leider noch nicht. Vielleicht kann mir jemand von Ihnen mit Informationen weiterhelfen – dafür schon mal vielen Dank. Zurück zu den Überfällen in der Wohnung. Opfer derartiger Taten verlieren Ihren letzten sicheren Rückzugsort. Das ist traumatisch ohne Ende und dafür gibt’s ein fettes „Geht’s noch?“!!!

Ihr Holger Ihnen

  1 comments for “Augen unserer Stadt: Geht´s noch?

  1. Eine Achtzigjährige sagt:

    Auf diese Drohnen-Geschichte hätte ich auch reinfallen können. Wir Alten wollen ja immer freundlich und hilfsbereit sein.

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