Die Strickliesel

Strickliesl mit Wolle

(c)Gertrud von Hacht

Prinzessin Strickliesl

„Was ist das denn für eine Prinzessin“? fragte mich meine Enkelin, als sie sie im Nähkästchen erspähte. Ja, da lag sie mit ihrem Krönchen auf dem Kopf schon Jahre im tiefen Schlaf. Das was wir da fanden, war keine Prinzessin, sondern eine Strickliesel. „Was macht man denn damit, kann die stricken, oder warum heißt sie Strickliesel“, wollte sie wissen. Ja, gewissermaßen kann sie stricken.

Vielleicht erinnern sie sich noch, wie wir früher lange Schnüre mit ihr gestrickt haben und die dann zu Untersetzern und ähnlichen Sachen verarbeitet haben. Meine Tochter hat auch damit gehandarbeitet und nun war ich an der Reihe es meiner Enkelin zu zeigen. Sie war total begeistert und am spannendsten ist es immer, wenn endlich etwas von der Wollschnur unten aus der Liesel heraus schaut. Schön, dass ich sie aufgehoben habe!

Strickliesl 2.0

Die moderne Strickliesel brachte aber im letzten Winter unser zehnjähriger Enkel mit. Das Gerät besteht aus zwei verbundenen Leisten in denen jeweils im Abstand von etwa drei Zentimetern ungefähr zehn  Rundhölzer eingeschlagen sind. Die Wolle wir von Rundholz zu Rundholz gespannt und mit den Fingern vom Knäuel immer über den bestehenden Faden gehoben. „Damit stricke ich einen Schal!“ so seine Aussage. Ich war beeindruckt. Mit dicker Wolle, war der Schal schnell fertig. So was lernt man heute in der Schule beim textilen Gestalten, Hut ab.

Gertrud von Hacht

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