Hitzefrei

Sonnenblume

(c) Beiersdorf

Früher war er gefühlt immer so, der Sommer! Wir zogen Sommerkleider an und Sandalen, hatten Hitzefrei und gingen in die Badeanstalt. Die lag an einem Fluss oder See. Ein Freibad mit gechlortem und beheiztem Wasser kannten wir gar nicht. Wer früher in Achim seinen Freischwimmer machte, musste bis nach Achim Baden, dort in die Weser und bis zum Hirtenhaus schwimmen. Heute kaum vorstellbar.

Wir aßen zu Mittag Rote Grütze oder Erdbeeren mit Milch oder Zwieback oder später auch Cornflaces. Draußen war der Rasen verbrannt, und wir wurden regelmäßig mit Sonnenmilch eingerieben. Die Fensterläden wurden zugeklappt und die Hitze ausgesperrt. Erst am Abend wurde wieder gelüftet und evtl. auch über Nacht. Nun ist es wieder so heiß, und wir reden von einer Naturkatastrophe.

Was natürlich viel intensiver geworden ist, sind die heftigen Niederschläge. Mit Entsetzen sehen wir im Fernsehen die Bilder der überschwemmten Straßen und Gebäude.

Hitzefrei, Steg beim Sognefjord

(c) frauenseiten, Jana Holtkamp

Die Wasserwerke bemängeln unser Verhalten im Umgang mit dem Trinkwasser. Jeden Abend so gegen 17.00 h steigt der Wasserverbrauch drastisch an, wenn die Rasensprenger laufen. Der Rasen erholt sich aber auch so wieder, wenn es irgendwann regnet. Früher haben wir unseren Garten mit der Gießkanne gegossen. Das Wasser musste man mit der Schwengelpumpe aus der Erde holen.

Wir müssen wohl noch etwas üben, mit dem Sommer umzugehen.

Gertrud von Hacht

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