Fussballfieber

Chrysantheme in den Deutschlandfarben

(c)Dirk Mittermeier

Das Fussballfieber ist eine weitverbreitete, meist gutartige Erkrankung mit einem vielfältigen Erscheinungsbild. Es tritt überregional, international grenzüberschreitend auf, geschlechtsunabhängig und generationsübergreifend sowie saisonal. Die Höhe des Fiebers ist individuell unterschiedlich und ereignisabhängig. Man unterscheidet das während der Monate August bis Mai auftretende „BL-Fieber“ (Bundesliga), mit seinen Wochenendspitzen, was wiederum in seiner Amplitude unterschieden wird in das „HS“- und das „AS“-Fieber, in Abhängigkeit davon, ob es für die Mannschaft, für die der Erkrankte brennt, ein Heim- oder ein Auswärtsspiel zu absolvieren gibt. Meist sind die febrilen Höchstwerte beim „HS-Fieber“ wegen des gegebenenfalls direkten Erlebens im örtlichen Stadion und im Beisammensein mit Tausenden, die auch an dieser Erkrankung leiden, erheblich höher als zum Beispiel bei den Formen, die bei einer reinen Ergebnisbetrachtung nach Ende des Spiels auftreten. Anfangsstadien der Erkrankung konnten bei der Konfrontation der infizierten Personen mit bestimmten Farbkombinationen (Vereinsfarben) bereits nachgewiesen werden (zum Beispiel: WERDER-grün).

Erscheinungsformen des Fussballfiebers

Deutschlandfahne in Blumentopf

(c)Dirk Mittermeier

Eine besondere Form des Fussballfiebers ist alle zwei Jahre in den Sommermonaten Juni, Juli, August zu beobachten: alternierend das „EM-Fieber“ (Europa-Meisterschaft) und das „WM-Fieber“ (Welt-Meisterschaft), das wir zur Zeit erleben können. In Ländern, die aufgrund verpasster Qualifikation an einer der genannten Meisterschaften nicht mitwirken können, sind erstaunlicherweise Körpertemperaturen unter 37°C für die vier Jahre der Abstinenz keine Seltenheit. Man hüte sich aber, Menschen aus solchen Ländern, die bei uns leben und arbeiten, zu direkt mit der Nichtteilnahme zu konfrontieren (zum Beispiel in dieser Zeit beim Italiener bitte keine „Pizza nonqualificazione“ bestellen!). Besonders hohe Fieberwerte in unseren Landen sind bei den Spielen der deutschen Nationalmannschaft zu messen. Hierbei verschiebt sich die Farbsensibilität, völlig unabhängig von einer individuellen Vereinsfarbe, auf das Muster „schwarz-rot-gold“.

Zimmerbeflaggung mit deutschen Fahnen

(c)Dirk Mittermeier

Auswirkungen des Fussballfiebers

Das Alltags-Umfeld fördert, meist absichtlich und geschäftsorientiert, die Erscheinungsformen der Erkrankung. Geschäfte, Firmen, Supermärkte, ja, auch Privatwohnungen und Autos werden mit den Stimulationsflaggen geschmückt, um den Fieberpegel, wenn nicht auf Krankheitshöhe, so zumindest auf erhöhter Temperatur zu halten. Dagegen werden dann, je nach Geschäftsmodell, Hilfeprodukte angeboten. Sehr beliebt sind an der Stelle kühlende Getränke, meist auf Hopfenbasis, die die Körpertemperatur herabkühlen sollen (Für Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie…). In seltenen Fällen kann man aber auch Menschen treffen, die in den genannten Zeiten des Fieberauftretens absolut „cool“ bleiben, die alles rund um den Fussball absolut kalt lässt. Hierzu gehört auch der Autor dieses Beitrags, der mit dem Fussball aber auch gar nichts…Oh, sorry. Ich muss hier abbrechen, das Deutschlandspiel fängt gleich an und ich muss unbedingt________

Dr. Dirk Mittermeier

  1 comment for “Fussballfieber

  1. Eske sagt:

    Mir geht es ähnlich, wie dem Verfasser.
    Ich liebe die Stille, die draußen herrscht, wenn Fußball im Fersehen läuft. Nur ab und an mal ein etwas lauterer Gefühlsausbruch, der Zuschauer, wenn ein Tor fällt, sonst Ruhe, Ruhe und nochmal Ruhe, wie herrlich!!
    Eine schöne WM Fußballzeit wünscht
    Eske

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