Wieviel Flüchtlinge kommen nach Bremen?

Das Bild in unseren Köpfen ist noch immer vom Herbst 2015 geprägt, als viele Tausend Flüchtlinge an den Bahnhöfen ankamen.

Flüchtlinge, Aquarellzeichnung, vier Personen halten sich an der Hand

(c) frauenseiten, Gniesmer

Im Jahr 2015 kamen 10.274 Flüchtlinge nach Bremen. Genauer: sie wurden dem Land Bremen zugewiesen. Wenn Flüchtlinge nach Bremen kommen, müssen sie zunächst zur zentralen Landesaufnahmestelle (ZASt) nach Vegesack (im ehemaligen Vulkan-Verwaltungsgebäude) gehen. Dort wird ihre Identität festgestellt, das heißt die Fingerabdrücke werden genommen. Das hat einen zweifachen Zweck: Zum einen sollen sie nicht mit Doppelidentitäten zweimal Leistungen beziehen, zum anderen wird durch einen Sofortabgleich festgestellt, ob es sich um Straftäter oder sogenannte Gefährder handelt. Dann schreitet die Polizei ein.

Das Land nimmt 0,94% aller Flüchtlinge auf, die nach Deutschland kommen. Hier kommen meist mehr an. Sie bekommen eine Bahnfahrkarte und werden dann einem anderen Bundesland zugewiesen, mit Hilfe des EASY-Verwaltungsverfahrens, das mit Datenaustausch in Echtzeit arbeitet. 20% der Flüchtlinge im Land Bremen werden dann Bremerhaven zugewiesen.

Im Jahr 2016 sind insgesamt 3.185 Flüchtlinge dem Land Bremen zugewiesen worden. Seit dem März 2016 liegen die Zahlen durchgehend unter 200 Personen monatlich. Es sind Familien und Einzelreisende, für allein reisende Minderjährige gilt ein gesondertes Verfahren. Familiennachzüge sind nicht erfasst. Im Jahr 2017 waren es 1.565 Flüchtlinge (davon Stadt Bremen: 1.252). Hauptherkunftsländer sind Syrien und Afghanistan.

Die Aufnahme erfolgt durch das Land, die Unterbringung und Integration ist Aufgabe der Kommunen. Das Asylverfahren wird von einer Bundesbehörde, dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) durchgeführt. Da nicht alle Anträge sofort gestellt und bearbeitet werden konnten, weichen die Zahlen des BAMF von den Zahlen der Länder-Aufnahmestellen ab.
Ergebnis: Die Zahl der Flüchtlinge hatte 2015 einen Höchststand und ist seitdem deutlich gesunken: von mehr als 10.000 in 2015 auf 1.500 in 2017.
Die Serie wird fortgesetzt.

Dr.Karl Bronke

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