Herbsthelfer (2) Die sechs Projekte

„Die Bremer Herbsthelfer wollen Seniorinnen und Senioren das Leben erleichtern. Der Verbund startet mit sechs Projekten. Die Angebote reichen von der Ausweisverlängerung direkt im Altenheim, einem Bargeldservice per Post, über Informationen von Dienstleistungszentren und deren Nachbarschaftshilfe bis zum täglichen persönlichen Kontakt mit dem Postboten,“ erklärte Bürgermeisterin Karoline Linnert zum Auftakt am 13. April.

Hier stellen wir Ihnen nun die sechs Projekte vor:

Post persönlich

Herbsthelfer, Briefkästen

(c) frauenseiten, Behnk

Das Angebot „Post persönlich“ stellt eine Erweiterung des Hausnotrufdienstes der Johanniter dar. Die Zustellerinnen und Zusteller der Deutschen Post klingeln (beginnend in Schwachhausen und später ausgeweitet auf weitere Stadtteile) an den vereinbarten Tagen – nach Wunsch entweder an drei oder sechs Tagen pro Woche, erkundigen sich nach dem Wohlbefinden der Kunden und übergeben die Tagespost. Wenn augenscheinlich alles in Ordnung ist, setzen sie ihre Zustelltour fort. Wenn Hilfe oder Unterstützung benötigt wird, informieren sie den Hausnotrufdienst der Johanniter Bremen, der umgehend weitere vereinbarte Maßnahmen veranlasst.

Jan Klaassen, Pressesprecher der Johanniter Unfall-Hilfe (Regionalverband Bremen-Verden): „Die Johanniter-Hausnotrufdienste ermöglichen Senioren und Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, ihre Selbstständigkeit in den eigenen vier Wänden zu bewahren. Falls es zu einer Notsituation kommen sollte, ist die Hilfe der Johanniter nur einen Knopfdruck weit entfernt. Die Zusammenarbeit mit der Post innerhalb des Projektes „Post persönlich“ stellt eine Ergänzung der Johanniter-Hausnotrufdienst dar, die den Alltag erleichtert und sicherer macht.“

Paketkarton

(c) Elfie Siegel

Dr. Ole Nordhoff, bei der Deutschen Post verantwortlich für das Briefgeschäft, betont: „Wir möchten unseren Beitrag dazu leisten, älteren Menschen den Alltag im eigenen Haushalt zu erleichtern. Die Deutsche Post kann dank ihrer einmaligen Präsenz vor Ort durch ihre Mitarbeiter in der Briefzustellung an sechs Tagen die Woche jeden Haushalt erreichen.“

Kommt der Postbote an drei Tagen die Woche (Mo/Mi/Fr), kostet das 9 Euro monatlich. Sechs Tage (Mo-Sa) kosten 15 Euro monatlich. Voraussetzung ist in jedem Fall ein Vertrag mit der Johanniter Unfallhilfe (Hausnotrufdienst).

Das Lotsenprojekt

Herbsthelfer, Händedruck, Tausch

(c) frauenseiten.bremen

Vier Bremer Dienstleistungszentren AWO, Caritas, DRK und Paritätische Gesellschaft kooperieren mit der Post, um auf ihre Angebote der Nachbarschaftshilfe in den Stadtteilen Mitte, Walle, Neustadt und Horn aufmerksam zu machen.

Professor Herbert Kubicek berichtet. „Unsere Vorstudie hat gezeigt, dass Bremen mit seinen Dienstleistungszentren bereits über ein sehr gutes Angebot für Seniorinnen und Senioren verfügt. Es kann jedoch noch um einzelne Bring- und Kontaktdienste ergänzt und vor allem besser bekannt gemacht werden. Die tägliche Präsenz der Zustellerinnen und Zusteller der Deutschen Post in den Quartieren bietet dazu einen guten Ansatzpunkt.“

Andrea Ackermann, Bereichsleiterin für Dienstleistungszentren der AWO, erläutert: „Wir wollen neue Ehrenamtliche gewinnen und Senioren über unsere Angebote informieren. Das Projekt bietet die Chance, auf einem anderen als dem bisher üblichen Weg auf soziale Aufgaben und Themen aufmerksam zu machen und diese dadurch stärker im Bewusstsein der Bremer Bürgerinnen und Bürger zu verankern.“

In der ersten Phase ab April werden potentielle Ehrenamtliche durch die Briefzusteller angesprochen. Es werden Frauen und Männer gesucht, die gegen eine Aufwandsentschädigung (bis zu acht Euro die Stunde) als tätige Unterstützung in den Haushalten von Senioren eingesetzt werden. Andrea Ackermann: „Es geht praktisch um Nachbarschaftshilfe. Die Ehrenamtlichen können im Haushalt unterstützen, Einkäufe erledigen, Wäsche waschen, oder einfach auf eine Tasse Kaffee vorbeischauen und plaudern.“
In der zweiten Phase ab August werden über die Briefzusteller Senioren angesprochen und auf das Beratungsangebot der Dienstleistungszentren aufmerksam gemacht und bekommen einen Beratungsgutschein ausgehändigt.

Ummeldeservice vor Ort

Ab Juni kommen Beschäftigte des Bürgeramtes in Einrichtungen der Bremer Heimstiftung. Für die Bewohnerinnen und Bewohner können dann direkt vor Ort alle Ummeldeformalitäten erledigt werden. Außerdem können Personalausweise und Reisepässe neu beantragt werden. Die neuen Ausweise werden von den Beamten in die Einrichtungen gebracht. Henning Lühr: „Wir statten Beschäftigte des Bürgeramtes mit dem notwendigen Equipment aus und finanzieren eine zusätzliche Stelle.“

Formularservice des Bürgertelefons

Person am Telefon

(c) Anziferow, frauenseiten

Das Bürgertelefon Bremen erfreut sich steigender Beliebtheit, immer mehr Bürgerinnen und Bürger wählen die 115 um sich zu informieren. Oft geht es dabei auch um Formulare und wie man sie bekommt. Staatsrat Lühr weiß: „Der Gang zum Amt ist für mobil eingeschränkte Menschen beschwerlich und nicht alle können sich die Papiere aus dem Netz runterladen. In solchen Fällen können ab Juli Formulare wie zum Beispiel Wohnberechtigungsscheine oder Anmeldeformulare für die Hundesteuer telefonisch angefordert werden. Sie werden dann per Post kostenlos verschickt.“

Bargeldservice der Sparkasse

Ganz ohne Bargeld geht es nicht und der Weg zur nächsten Bankfiliale oder zum nächsten Geldautomaten ist für manche Senioren beschwerlich oder unmöglich. Kunden der Sparkasse Bremen können künftig telefonisch Bargeld über das Kunden-Service-Center der Sparkasse Bremen anfordern. Nach einer entsprechenden Legitimierung am Telefon wird die gewünschte Summe (maximal 500 €) durch die Sparkasse Bremen als neutrale Briefsendung vorbereitet und über die Deutsche Post verschickt.

Die Stadtbibliothek kommt ins Seniorenheim

Buch in Laptop

(c) barckhausen

Ältere Menschen können von neuen digitalen Medien wie E-Books und Hörbüchern besonders profitieren. Bei den E-Books kann die Schriftgröße beliebig verstellt werden und wer gar nicht mehr selbst lesen mag oder kann, lässt sich einfach vorlesen. Die Stadtbibliothek möchte Senioren, die E-Books noch nicht nutzen, die Scheu vor der neuen Technik nehmen. Ab April wird in 14 Einrichtungen der Bremer Heimstiftung vor Ort gezeigt, wie die digitalen Meiden funktionieren. Ab Mai wird außerdem ein Bring- und Abholdienst für Bücher, Hörbücher, CDs und DVDs eingerichtet.
Mit Unterstützung der Sparkasse Bremen kann jeder Einrichtung ein E-Book-Reader und ein Tablet-PC mit Internetzugang für die Bestellung von Medien zur Verfügung gestellt werden.

Quelle: Senatspressestelle

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