Delegiertenversammlung mit der Senatorin für Finanzen

Versammlung von vielen Personen an Tischen

(c)Dirk Mittermeier

Am 20.März 2018 fand die 8. Delegiertenversammlung der SeniorenVertretung Bremen in der Legislaturperiode 2015-2019 statt. Diesmal tagten die Delegierten im Haus der Bremischen Bürgerschaft. Sie wurden vom Präsidenten der Bürgerschaft, Christian Weber, herzlich begrüßt. Er lobte die bisherige Arbeit der SeniorenVertretung Bremen, den erfolgreichen Einsatz zum Wohle der älteren Menschen und die Vielfalt der behandelten Themen und hob die zunehmende Bedeutung eines seniorenpolitischen Engagements hervor. Zu Gast war auch die Bremer Finanzsenatorin, Bürgermeisterin Karoline Linnert. Sie referierte zum Thema Mobile Dienstleistungen für ältere Menschen und stellte insbesondere das neue Projekt Herbsthelfer vor, das in den Stadtteilen Mitte, Horn, Walle und Neustadt in diesem und dem nächsten Jahr einen Probelauf absolvieren wird.

Der Weg in eine digitale zukunftsorientierte Verwaltung

Versammlungstisch mit mehreren Menchen vor Mikrifonen

(c)Dirk Mittermeier

Insgesamt bemüht sich Bremen, Einsparungen vorzunehmen und weitere Schulden zu vermeiden, und zwar weniger durch Personalabbau, als vielmehr durch eine Verschlankung der Verwaltungsprozesse, wobei die Digitalisierung eine große Rolle spielen soll. Es geht z.B. um eine rationelle Materialbeschaffung, die überflüssige Einkäufe durch klare Vorgaben und Absprachen vermeidet, und um die Verkürzung der bisher oft sehr langen und auch kostspieligen Verwaltungswege. Zum Letzteren hat zum Beispiel die Einrichtung des Bürgertelefons (siehe „Hilfe per Telefon, einfach 115 wählen“) schon beträchtlich beigetragen.
In Anlehnung an ähnliche Entwicklungen, um das städtische Leben zukunftsfähig zu gestalten, wird nun das Projekt „Herbsthelfer“ auf die Probe gestellt. Einige Institutionen, unter anderem auch die Post, haben sich in Bremen zu einer Kooperation zusammengefunden, um die bereits existierenden Einrichtungen zur Hilfe der älteren und alleinstehenden Menschen in den Wohnquartieren zu unterstützen. Solche Zuwendungen leisten die Aufsuchende Altenarbeit mit Hausbesuchen und andere Organisationen mit Aktionen zur Altenhilfe schon seit einigen Jahren in bestimmten Stadtteilen.

Post persönlich 2.0 oder Walter Sparbier 2.0

Jetzt sollen Postboten*innen auf freiwilliger Basis dafür gewonnen werden. Schulungen sollen sie auf die intensiveren Kontakte zu den älteren Kunden*innen in ihrem Verteilungsbezirk vorbereiten. Sie sollen dann nachfragen, ob alles in Ordnung ist, bei Bedarf hilfreiche Hinweise für schnelle Kontaktierung mit öffentlichen Dienstleistern geben und, wenn nötig, auch sofort Hilfe organisieren. Wenn gewünscht, können sie auch mal ein paar Minuten mit den alten Menschen reden. Dieses Projekt wird nicht als Konkurrenz zu anderen, sondern als zusätzliches, ergänzendes Angebot verstanden. 460.000 € hat die Bürgerschaft am Dienstag dafür bewilligt. Insgesamt bewerteten die Delegierten der SeniorenVertretung Bremen den Plan positiv, obgleich es in der Aussprache auch viele kritische Fragen an die Senatorin gab. Ein Zweifel am Gelingen wurde deutlich. Den Versuch ist es aber wohl allemal wert, denn neben Hilfe für die ältere Generation könnte daraus auch ein Beitrag zur Stärkung des Gefühls sozialer Zusammengehörigkeit erwachsen. Als nächster wichtiger Punkt der Tagesordnung wurde der Entwurf des überarbeiteten Statuts der SeniorenVertretung Bremen besprochen. Die Anmerkungen der Delegierten wurden vom Präsidium aufgenommen. Eine Abstimmung über die endgültige Fassung erfolgt dann auf der Delegiertenversammlung im Herbst.

Gerd Feller

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