AK Pflege und Gesundheit der SeniorenVertretung Bremen

Vortragender und Zuhörer

(c)Dirk Mittermeier

Am 30.Januar traf sich der Arbeitskreis Pflege und Gesundheit zu seiner siebten Sitzung. Als Vortragenden konnte die Sprecherin des Arbeitskreises, Elke Scharff, Professor Dr. Matthias Zündel von der Hochschule Bremen begrüßen. Herr Professor Zündel war in seinem äußerst interessanten und sehr lebhaft vorgetragenen Beitrag in der Lage, uns Einblick in zwei hochkomplexe Themen zu geben.

Häusliche Pflege durch Angehörige

Besonders zum Thema „Pflegende Angehörige – „Bedeutung / Herausforderung und Ansätze zur Unterstützung“ wurde deutlich wie vielschichtig diese Thematik betrachtet werden muss. Auch die Zusammenhänge mit den „Qualitätsvorstellungen“ wurden deutlich. Dies alles bestückte er mit hilfreichen Beispielen aus dem Alltag und regte uns nicht nur zu Nachfragen, sondern über seinen Vortrag hinaus auch im Nachherein zum Nachdenken an.

So ist den Fragen nachzugehen, warum von den 2,9 Millionen nach dem Gesetz Pflegebedürftigen 27 Prozent in stationärer Pflege, aber 73 Prozent (!) in häuslicher Pflege (48 Prozent allein durch Angehörige, 24 Prozent zusammen mit ambulanten Pflegediensten) versorgt werden, wie und warum sich diese Zahlen im Laufe der letzten Jahre verändert haben und ob entsprechendes statistisches Zahlenmaterial für das Land Bremen vorliegt.

Pflegekurse

Zunehmend gibt es für pflegende Angehörige die Möglichkeit, sich in Kursen über die häusliche Pflege zu informieren. Angeboten werden Gruppen-Seminare, Kurse zu den Grundlagen häuslicher Pflege ebenso wie spezielle Kurse zu Alzheimer und Demenz, Vor-Ort- und auch Online-Schulungen sowie Pflegeberatungen per Email. Letztere sind besonders vorteilhaft in Hinsicht auf die Kosten und eine flexible, ortsunabhängige Inanspruchnahme. Aufgezeigt wurden einzelne Beispiele aus den Programmen. Das Programm von „curendo“ ist über viele gesetzliche Krankenkassen kostenlos verfügbar.

Was ist „Qualität“ in der Pflege?

Der zweite Teil seines Vortrages hatte die Überschrift „Qualitätsvorstellungen und warum diese kollidieren zwischen Professionellen und Betroffenen“. Für die pflegenden „Professionellen“ sind die Qualitätsanforderungen an ihre Leistungen für die verschiedenen Bereiche wie Krankenhaus, Reha und in der Pflegeversicherung sozialgesetzlich (SGB) geregelt. Der Staat tritt in diesem Zusammenhang als Kostenträger auf. Die Erwartungen der „Betroffenen“ an die Dienstleistungen in diesem Bereich bestehen unabhängig davon. Die subjektiv wahrgenommene Qualität wird auf der Seite der Patienten/Klienten in der Beurteilung oft als nicht ausreichend empfunden. Solange es nicht gelingt, diese Kollision der Beteiligten in irgendeiner Weise abzuarbeiten, werden sich Konfliktsituationen in der Pflege, im Krankenhaus und bei Reha-Maßnahmen nicht vermeiden lassen.

Elke Scharff und Dr. Dirk Mittermeier

  1 comments for “AK Pflege und Gesundheit der SeniorenVertretung Bremen

  1. Ellen sagt:

    Danke für diesen Artikel. Wir müssen an diesem Thema dran bleiben. Denn
    im Pflegebereich passiert soviel Inhumanes.Und es kann jede und jeden
    treffen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert