Pflegenotstand ante portas!

Bremer Schlüssel mit Text Seniorenvertretung Bremen auf rotem Untergrund

(c)Dirk Mittermeier

Pressemitteilung der SeniorenVertretung Bremen

 

„Die Würde des Menschen wird (in der Pflege) tagtäglich in Deutschland tausendfach verletzt.“

Mit dieser Aussage beschrieb ein Pflege-Azubi im Wahlkampf des letzten Jahres einen untragbaren Zustand in der Pflege. Mit großer Sorge sieht die Seniorenvertretung deshalb auf die ihrer Ansicht nach unzureichenden Verhandlungsinhalte zur Bildung einer Großen Koalition in Berlin in diesem Bereich.

Auf ihrer Klausurtagung am 2. Februar hat die Seniorenvertretung für Bremen die folgenden Forderungen formuliert:

  • Wir fordern einen „Masterplan Pflege“ für das Land Bremen.
  • Wir fordern in diesem Kontext eine Beschäftigung mit dem Thema „Einführung eines verbindlichen sozialen Jahres“ für junge Menschen.
  • Wir fordern die Offenlegung aller ergriffenen und geplanten Maßnahmen mit dem Ziel einer Verpflichtung neuer Pflege-Arbeitskräfte für Bremen.
  • Wir fordern eine finanzielle Besserstellung aller Pflegekräfte und pflegender Angehöriger.
  • Wir fordern die zügige Einführung der generalistischen Pflegeausbildung.
  • Wir fordern eine substantielle politische Diskussion zum Thema „Pflegekammern in Bremen, Ja oder Nein“.
  • Wir fordern eine Stärkung der Position und der Mitwirkungs-möglichkeiten der Heimbeiräte (Bewohnervertreter) durch gesetzliche Verankerung.

Verantwortlich Dr. Dirk Mittermeier, Mediensprecher der SeniorenVertretung Bremen

  3 comments for “Pflegenotstand ante portas!

  1. Elfie sagt:

    Aus einem Leserbrief: „In Braunschweig sind inzwischen 50 Prozent der Heime in privater Hand. Davon sehr viele im Besitz ausländischer Investoren. Diese führen die riesigen Gewinne in andere europäischen Länder ab……Besonders viele Heime… sind im Besitz der Aktiengesellschaft Curanum. …“ (taz vom 10./11.2.2018)
    Dafür sollten wir uns einsetzen: Pflegeheime sollten wie Krankenhäuser organisiert werden und nicht an Investoren abgegeben werden, die sie dann als Gewerbeimmobilien (!) weiterverkaufen können.

  2. Dagmar sagt:

    Ich finde das sind unerträgliche Zustände was die Pflege in Heimen angeht in D. Die Würde von Menschen, der Eltern- und Großelterngeneration, wird „tausendfach“ missachtet. Pflegeeinrichtungen gehören nicht in die Hände von Aktiengesellschaften, die für Ihre Aktionäre Gewinn erwirtschaften. Die Fürsorge für alte Menschen sollte Städten und Kommunen obliegen. Die Politik zeigt m.E. kaum Interesse an einer grundlegenden, dringend nötigen Veränderung. Das Engagement gegen diese Zustände scheint wenig zu bringen. 8000 neue Arbeitsstellen wie jetzt im Groko Vertrag, sind ein Tropfen auf den heißen Stein. Wie lange machen wir das noch mit?

  3. Dagmar sagt:

    Ergänzung: Die Fürsorge für alte Menschen soll natürlich auch in den Händen der Wohlfahrtseinrichtungen wie z.B. Caritas etc. liegen, Nur nicht in Händen profitorientierter Anleger.
    Grundgesetz Artikel 1: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“

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