Zwischen Bangen und Hoffen auf der Reise-Messe

Reise-Messe, Ein traumhafter Sitzplatz im Schatten der Palmen

(c)privat ; Winni Karg

Zwei Freikarten für die „ReiseLust“ locken uns in die Messehallen.

Schon am Eingang der Reise-Messe ein Hinweis auf eine der Attraktionen: eine Tombola. Neben zahlreichen Kleinpreisen gibt es eine Reise für 2 Personen nach Sri Lanka zu gewinnen. Auch wenn sich mein Glück bei solchen Gelegenheiten zeit meines Lebens eher in Grenzen hielt, bin ich mir diesmal doch ziemlich sicher: 2 Lose, 2 Chancen, einer von uns beiden wird die Reise gewinnen.

Nicht, dass eine Reise nach Sri Lanka außerhalb unserer finanziellen Möglichkeiten läge. Aber ein Reise-Gewinn hätte einen unschätzbaren Vorteil: wir ritten sozusagen auf einem geschenkten Gaul, der uns alle Entscheidungen abnähme. Keine zermürbenden Diskussionen über unser nächstes Urlaubsziel, keine zeitraubenden Hotelrecherchen.

Nach einem Streifzug durch die Hallen ist es um 13 Uhr endlich soweit. Die Besucher drängen sich um eine kleine Bühne, eine smarte Moderatorin ergreift das Mikrophon. Eine Losfee wird gesucht und unter einigen Vorschulkindern schnell gefunden. Der Ablauf ist wie folgt: die Moderatorin nennt den Gewinn, die Losfee greift in die Lostrommel und zieht einen Gewinner, der dann nach vorne auf die Bühne eilt und unter dem Beifall des Publikums seinen Preis entgegennimmt.

lachender Buddha mit Geld

Frauenseiten, A. Behnk

Ein großer, knallroter Plastikkoffer ist im Angebot. Zweifelsfrei ein Ladenhüter. Immerhin wird er bestimmt auf keinem Gepäckband im Flughafen übersehen. Mir wird heiß. Was, wenn gleich mein Name aufgerufen wird? Alle würden auf mich starren, mit kaum verhüllter Schadenfreude. Und dann: wohin mit dem Ding? Ihn einfach irgendwo herrenlos zurücklassen? Das wäre das heutige Ende der Reisemesse und die Kosten der Evakuierung hätte vermutlich ich zu tragen. Also keine gute Idee. Oder gar nicht erst melden, wenn ich aufgerufen werde? Nach bangen Minuten fällt ein Name. Erleichterung. Der Kofferkelch ging an mir vorüber.

Da es viele Kleinpreise gibt, zieht sich die Verlosung in die Länge. Wir haben keinen Sitzplatz ergattert und stehen dicht gedrängt in der Menge, es ist stickig und meine Beine werden allmählich müde. Die kleine Losfee nimmt ihren Job sehr ernst und sucht jedes Mal gefühlte 5 Minuten in der Lostrommel nach dem Gewinnerlos.

So langsam schwinden die Hoffnungen auf Sri Lanka. Auch die Freikarten für das GOP, als kleiner Trost zumindest, gehen an andere. Das Paar neben uns gewinnt gleich zweimal.

Als die smarte Moderatorin die Verlosung für beendet erklärt, fühle ich mich erschöpft und hungrig. Dann gehen wir doch erst mal was essen. Zum Stand mit den Köstlichkeiten aus Sri Lanka.

Anna Maria Peters 

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