Digitalisierung – Der Mensch ist fähig zu denken

Digitalisierung, Locky Gesicht mit Datensträngen

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Bringt uns die Digitalisierung eine schöne neue Welt? „Neu“ kann ich voll unterschreiben, aber schön? Den Unterschied kann ich durch Erfahrung benennen:

Wie zieht die Arbeit am PC konzentriert und auf den Punkt genau hinein und zwingt eigentlich zu voller Einengung. Wie weitet es, wenn ich einen Baum oder eine Blume betrachte. Das ist sogar am Pulsschlag messbar.

Also: „schön“ einfach streichen, hat da nichts zu suchen, selbst wenn ich mir schöne Fotos am PC betrachte, ist das ganze Geschehen meilenweit von einer echten Wahrnehmung entfernt.

Natürlich kommen wir an Neuem nicht vorbei

Computer-Kabelsalat

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Rasant geht es zu und der Mensch wird immer mehr zum Gejagten. Inzwischen erzählen mir Fachleute, die programmieren und so weiter, dass sie immer mehr Kopfschmerzen bekommen, die sich ins Chronische einschleichen. Eigentlich kein Wunder. Wehe dem, der da gebeugt und konzentriert Stunden arbeiten muß. Ein Ausgleich müßte unbedingt her, immer wieder mal weg und etwas ganz anderes selber machen.

Welcher Arbeitgeber jedoch denkt schon daran? Es muss weitergehen

Digitalisierung, Seniorin am Computer

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Die Digitalisierung setzt Arbeitskräfte frei. Sie nimmt zwar dem Menschen Monotones ab, zwingt andererseits zum Umgang und auf der Strecke bleibt der Mensch. Die Geister, die er rief, wird er nun nicht los. Sie bekommen bald das Sagen und er muss hören. Hier muss einfach ein rechtes Maß her. Was machbar ist, kommt in die Welt, aber der Mensch kann doch immer noch entscheiden, ob er auch alles einsetzen will.

Sonst muss ich mich dem Titel eines umstrittenen Buches anschließen, daß „Deutschland schafft sich ab“ heißt und dann dem eines folgen lassen, welches ich „Der Mensch schafft sich ab“ nennen kann. Auf das Maß kommt es an und auch, ob etwas noch menschengemäß ist. Erfunden wird noch viel mehr, wie damit umgehen muss uns über-
lassen bleiben. Langsam zeigt sich auch, dass diese rasante Entwicklung für die Menschen nicht ohne gesundheitliche Schädigung bleibt.

Leiden am Überflüssigwerden, am Überarbeitetsein. Der Mensch ist fähig zu denken, also betätigen wir es.

Elisabeth Kriechel

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