Mehr Barrierefreiheit bei der Bahn!

Geöffnete Tür einer Bahn

(c) Gerd Feller

Eisenbahngesellschaften sollten mehr Barrierefreiheit gewährleisten! In den letzten Wochen erschien ein Bericht über ein Problem der Barrierefreiheit im Öffentlichen Personennahverkehr.

Ein Rollstuhlfahrer klagte über die großen Mühen beim Ein- und Aussteigen in die Triebwagen der Regio-S-Bahnen. Dort, wo die Bahnsteigkanten nicht in gleicher Höhe mit dem Wagenboden liegen ist ein ebenerdiger Zugang nicht möglich ist. Die Bahnsteige des Bremer Hauptbahnhofs erlauben zwar einen ebenerdigen Zugang. Es gibt aber immer noch an den S-Bahn-Strecken Haltepunkte, wo Höhenunterschiede nicht nur behinderten Rollstuhlfahrern aller Altersstufen, sondern auch alten Menschen mit Mobilitätseinschränkungen und Gehhilfen oder jungen Müttern mit Kinderwagen Schwierigkeiten bereiten.

Problem seit sieben Jahren bekannt

Verkehrssicherheit, Alte Dame steigt mit Rollator in eine Straßenbahn

(c) Devrim Sahiner, frauenseiten.bremen

Dieser aktuelle Bericht zeigt, dass hinsichtlich der Barrierefreiheit noch einiges nachzubessern ist. Als 2010 die neuen Triebwagen der Regio-S-Bahn vorgestellt und eingesetzt
wurden, war auch die Redaktion des DURCHBLICK dabei (vgl. Nr.131, Dezember 2010, S.7/8). Es gab viel Lob, aber auch gleich erste Kritik, die nicht nur von der Bremer SV, sondern auch vom Landesbehindertenbeauftragten vorgetragen wurde. Sie richtete sich unter anderem gegen die noch nicht ebenerdigen Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten an vielen Bahnsteigen. Daran scheint sich innerhalb der letzten 7 Jahre nur wenig geändert zu haben.

Fahrkartenautomat

(c)frauenseiten, Robers

Zur Barrierefreiheit gehören auch möglichst einfach zu bedienende Fahrkartenautomaten. Es wurde damals auch bemängelt, dass die Kunden/Kundinnen sich auf drei unterschiedliche Automatensysteme im Hauptbahnhof einstellen müssen. So weit wir informiert sind, hat sich daran ebenfalls nichts geändert. Die bisherigen Gespräche mit der DB und der NordWestBahn ließen allerdings erkennen, dass durch die zuständigen Tochtergesellschaften der Bahn, zum Beispiel DB-Netz, DBKommunikationstechnik
oder DB-Sicherheit, keine zeitnahen Umsetzungen der notwendigen Maßnahmen zur Barrierefreiheit zu erwarten waren. Metronom wollte sich damals nicht in die Beratungen einbeziehen lassen. Die Bremer SV hat in jüngster Zeit noch einmal versucht, Kontakt mit dieser Bahngesellschaft aufzunehmen, aber bisher vergeblich.

Barrierefreiheit bei der Bahn gefordert

Innengang in einer Straßenbahn

(c) frauenseiten; Greta Jebens

Die Bremer SV hat schon mehrfach daran erinnert (vgl. DURCHBLICK 135, April 2011, S.1/2), wegen der zunehmenden Zahl der älteren Menschen die Barrierefreiheit und die Sicherheit bei der Nutzung des Eisenbahnverkehrs zu verbessern. Es wurden eine Harmonisierung und eine Vereinheitlichung aller kundenrelevanten Bereiche des Eisenbahnnah und -fernverkehrs gefordert. Das Bundesministerium für Verkehr sollte sich des Problems annehmen und dafür sorgen, dass sich die Bahngesellschaften trotz der Wettbewerbssituation zum Vorteil ihrer Kundinnen und Kunden, vor allem der behinderten und älteren Menschen, über Reisemodalitäten absprechen und die dringend notwendigen Maßnahmen zur Barrierefreiheit und Sicherheit umsetzen.

Gerd Feller

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