Plötzlich im Vorruhestand

Senioren auf einer Parkbank

(c) Elfie Siegel

Oftmals kommen die Dinge anders als erwartet: Stets habe ich meinen Beruf als Mitarbeiter eines Pressesprechers gern gemacht. Für mich war es klar, dass ich meinen Beruf bis zur Rente voll ausüben wollte. Als sich jedoch die Rahmenbedingungen veränderten, nutzte ich die Gelegenheit und beantragte Altersteilzeit.

Ich war dabei gespalten: Einerseits fand ich es schade früher mit der Arbeit aufzuhören, andererseits empfand ich aber auch Dankbarkeit für dieses Angebot. Ich hatte noch sehr viele Überstunden auf dem Konto und eines Tages rief mich die Personalabteilung an: „Sie haben morgen ihren letzten Arbeitstag.“ Darüber war ich gleichzeitig betroffen, wie auch froh.

Schöne Menschen Alte Frau mit Hantel

(c) fotolia; olly

Zuhause wartete ein verändertes Leben auf mich. Ich wollte weiterhin gern schreiben. Auch die Kontakte sind mir wichtig, und ich treffe mich gern mit Gleichgesinnten. Deshalb habe ich mir einige tolle freiwillige Stellen gesucht: Dabei ist natürlich der Seniorenlotse, ich stelle freiwillige Aktive für die Freiwilligenagentur Bremen vor, engagiere mich in einem bremischen Verkehrsmuseum, erkläre älteren Menschen ihren Computer oder zeige Interessierten das Bambergerhaus (Volkshochschule) und unsere Stadt, um nur einige Bespiele zu nennen. Und für die Gesundheit möchte ich auch viel tun – da kommt mir ein Wasserfitnesskurs im Schwimmbad gerade recht.

Diese Tätigkeiten sind für mich sehr erfüllend, neue Kontakte sind entstanden und machen mich zufrieden. Ich kann viel mehr mitentscheiden, was und wie ich es machen möchte. Allerdings muss man selbst viel Initiative entfalten, denn die Arbeit kommt – anders als im Beruf – nicht von alleine. Wer vor einer ähnlichen Situation steht, dem empfehle ich, einmal im Internet nach Freiwilligenbörsen zu schauen oder einen Blick auf die rege bremische Vereinslandschaft zu werfen. Sicher findet man etwas Passendes und muss nicht Zuhause „versauern“.

Heiner Brünjes

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