In Rente – Ich muss nicht mehr, ich darf!

in Rente, Wohnen Senioren gehen Hand in Hand

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Alles Plötzliche hat diese Gefahr, in ein Loch zu fallen. Wie viel besser, man kann sich einige Zeit vorbereiten.

Wie viel nahm ich mir immer für diese dritte Lebenszeit vor, freute mich schon. Dann kam es durch Krankheit ganz anders und ich war schneller Frührentnerin, als ich es mir hätte denken können. Es ist einfach eine Umstellung, wenn man seinen Beruf liebt, stellt es eine ganz schön tiefe Zäsur dar, da heißt es, tapfer durch.

Juchu und Frohlocken hatte ich mir zwar vorgenommen, die Realität überdeckte erst einmal. Es braucht Umgewöhnung, da kommt man nicht drum herum. Meine Erfahrung ist, einfach zulassen, was da tobt. Es wird sich schon beruhigen, irgendwie hat Neues ja immer auch dieses Lampenfieber.

Möve auf einem Steg

(c) J. Blaß

Frei von und nun frei wofür?

Frauen haben es da etwas leichter, der Alltagskram bleibt ihnen ja, man wird nicht ganz arbeitslos, hat man ja alles noch dazu geschafft. Ehemänner kann es ärger treffen, es sei denn, sie haben immer auch Hobbys gepflegt oder im Haushalt mit getan.

Ganz ehrlich kann ich bekennen, dass eben die Zeit nach der Verrentung für mich die eigentlich Interessanteste ist. Was alles darf da nun sich langsam zu Wort melden und in die Tat umgesetzt werden? Man staunt, was so still in einem schlummerte. Ja, dieser Zeit nach dem Berufsleben wohnt eben der Glanz der milderen Spätsommersonne bei. Mitten drin kann ich nur Jeder und Jedem Mut dazu machen. Schön ist es, nicht in diese Zeit hineinzufallen, mehr hineinzugleiten. Sie überhaupt erleben zu dürfen ist schon ein Geschenk.

Ich muss nicht mehr, ich darf! Und was alles wartet auf mich?

Elisabeth Kriechel

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