Sinne anregen und Erinnerungen wecken

Ast mit roten Äpfeln

(c) Elfie Siegel

Tiere auf der Weide füttern, im Hühnerstall Eier suchen oder bei der Obsternte mithelfen – auf dem Alpakahof in Krukow (Schleswig-Holstein) können Menschen mit Demenz richtig mit anpacken – ein einzigartiges Bauernhof-Projekt, das Betroffenen hilft, ihre Sinne anzuregen, und das Erinnerungen wecken kann: Viele ältere Menschen sind auf einem Bauernhof aufgewachsen oder waren selbst in der Landwirtschaft tätig. Der Alpaka-Hof ist ein traditioneller Milchviehbetrieb, der neben Kühen auch vier exotische Alpakas beherbergt.

Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Manuela Schwesig besuchte gemeinsam mit Kristin Alheit, Ministerin für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung, Schleswig-Holstein die Lokale Allianz „Bauernhöfe als Orte für Menschen mit Demenz“ in Krukow, ein Projekt des Kompetenzzentrums Demenz der Alzheimergesellschaft Schleswig-Holstein.

Menschen mit Demenz, Alte Frau sitzt alleine vor einem Fenster

(c) fotolia; De Visu

Auch ländliche Regionen unterstützen

Frau Schwesig betonte: „Wir dürfen Menschen, die an Demenz erkrankt sind und ihre Familien nicht allein lassen. Gerade in ländlichen Regionen bestehen Versorgungslücken für an Demenz erkrankte Menschen und ihre Angehörigen. Hier sind das Engagement und die Ideenvielfalt besonders gefordert. Der Alpakahof in Krukow ist dafür ein besonders gutes Beispiel“.

Landesgesundheitsministerin Kristin Alheit ergänzte: „Für Menschen mit Demenz bedeutet die Begegnung mit Tieren auf dem Hof einerseits ein schönes, sinnliches Erlebnis, und hilft ihnen zum anderen, Erinnerungen aus früheren Lebensphasen zu aktivieren. Das gilt gerade für Menschen, die in ländlichen Regionen oder sogar direkt in einem landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen sind. Dieser Hof ist ein tolles Beispiel, wie man mit Kreativität die Palette der Angebote für Menschen mit Demenz erweitern kann – und das tun wir im Norden: Gerade in ländlichen Räumen, in denen es eher einen Nachholbedarf bei solchen Angebote gibt.“

Zwei Hände halten eine andere Hand

frauenseiten. © robers

Menschen mit Demenz das soziale Umfeld erhalten

500 Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz entwickeln bundesweit derzeit Beratungs- und Unterstützungsangebote für Betroffene und ihre Familien. Sie werden aus Mitteln des Bundesaltenplans gefördert. Der Zwischenbericht wurde am 21. September 2016 zum Weltalzheimertag veröffentlicht. 2018 wird der Abschlussbericht vorgelegt.

Bundesfamilienministerin Schwesig: „Demenz geht uns alle an und wird unsere Gesellschaft weiter herausfordern. Wir werden alles dafür tun, dass die betroffenen Menschen als Teil der Gemeinschaft die Unterstützung erhalten, die sie mit ihren Angehörigen und ihrem sozialen Umfeld brauchen.“

Angehörige unterstützen

Bis zu 1,6 Millionen Menschen sind heute in Deutschland an Demenz erkrankt. Dabei leiden Menschen mit Demenz nicht nur unter ihrer Erkrankung, sondern auch unter sozialer Ausgrenzung. Ziel des Bundesprogramms „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“ ist es, Demenzerkrankten und ihren Angehörigen direkt in ihrem Wohnumfeld die bestmögliche Unterstützung zu bieten und ihre gesellschaftliche Teilhabe zu stärken.

Weitere Informationen unter www.lokale-allianzen.de und www.allianz-fuer-demenz.de.

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