Die Bremer Stadtmusikanten

Die Bremer Stadtmusikanten, Skulptur

(c) hhs

Wenn es etwas gibt, was Touristen mit Bremen nachhaltig verbinden, so sind es die Bremer Stadtmusikanten. Sie sind ein Sinnbild der Stadt, auch wenn sie sich „…auf dem Weg nach Bremen…“ befunden haben und damit fraglich ist, ob sie Bremen überhaupt je erreicht haben.

Aber die Originalskulptur von Gerhard Marcks gehört zu den Pflicht-Sehenswürdigkeiten unserer Stadt für die Touristen. Bremer, die beim Gang durch die Stadt an der Rathausseite vorbeigehen und eine Besucherin oder einen Besucher der Stadt mit einer Hand an einem blankgeriebenen Vorderbein des Esels erwischen, werden meistens nicht den dafür vorgesehenen Spruch von sich geben, sondern sich still lächelnd ihren Teil denken und vorbeigehen. Sagen sie aber das, was man dazu als Bremer so sagt, so laufen sie Gefahr, ihre sprachliche Weltoffenheit durch Übersetzung des Gesagten in irgendeine fremde Sprache beweisen zu müssen, auf jeden Fall auf Englisch. Darauf muss man vorbereitet sein.

Männertorso mit Kamera vor dem Bauch und Hand in der Hosentasche

(c) frauenseiten, Robers ; Antje Robers

Immer wieder hört man, dass die Tier-Skulptur von Marcks gar nicht so leicht zu finden sein soll. Es kann Touristen nur empfohlen werden, durch Fragen Abhilfe zu schaffen. Denn die Bremer sind auskunftsfreudig und hilfsbereit. Kürzlich fragte mich ein Tourist nach der Statue des „Raimund“, wobei er offensichtlich den „Roland“ meinte. Als Bremer gibt man da auch ohne belehrende Worte gerne freundlich Auskunft.

Die Japaner gelten zu Recht als ein sehr reisefreudiges Volk und möchten in ihrem kurzen Urlaub möglichst viel von der Welt zu sehen bekommen. Als ich vor etlichen Jahren in Moskau bei einer kulturellen Abendveranstaltung neben einem Japaner saß, wurde ich von ihm zu meinem Aufenthalt befragt: Ich erzählte, dass wir für 5 Tage in Moskau und Umgebung sind. Darauf er stolz: „Wir machen ganz Europa in 7 Tagen! Was machen Sie 5 Tage in Moskau?“ Darauf fragte ich ihn nach seinem Besuch in Deutschland: Der wäre sehr interessant gewesen. Und was ihm am besten gefallen habe: „Die große Kirche in der Nähe von Frankfurt“ (???). Nach einigem Hin und Her ergab sich, dass er den Kölner Dom meinte.

Die Rasanz, mit der die japanischen Touristen durch die Sehenswürdigkeiten getrieben werden hat wohl auch das folgende spezielle Bremen-Erlebnis hervorgebracht. Ein Japaner, auf dem beschriebenen touristischen Schnelldurchlauf in Deutschland unterwegs auch in Bremen, hat zurück in seiner Heimat, die schönsten Fotos ins Internet gestellt, unter anderem dieses Bild mit der Bildunterschrift „The Bremen City-Musicians“ / „Die Bremer Stadtmusikanten“:

Skulptur eines Schweinehirten mit mehreren Säuen

Eine Bremer Schweinemusik! (c) D. Mittermeier

Dr. Dirk Mittermeier

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