Schatzwunsch

(Glücks)pfennig

(c) Elfie Siegel

Das Kind wünschte sich Taschengeld, damit es auch einmal etwas für seine Freunde und Schulkameraden ausgeben könnte, so wie es alle anderen auch taten. Es wünschte sich einen geheimen Schatz, von dem es bei Bedarf etwas entnehmen könnte. Irgendwo in einer kleinen Schachtel wollte es diesen Schatz sorgfältig aufbewahren.

Schatzfund

Fröhlich lief das Kind auf dem Straßenrand über die frischen Erdhügel von der Schule nach Hause, wo die Mutter mit einem leckeren Mittagessen bereits wartete, als in der Sonne etwas aufblinkte. Das Kind traute seinen Augen kaum, denn dort lag tatsächlich eine silbern leuchtende ganze Deutsche Mark. Das Kind schaute nach links und rechts und nahm das Geldstück in die Hand.

Schatzbesitz

Schatz, Geöffnete Schatztruhe mit Geldstücken und Schatzkarte

(c) M. Öhlenbach

Das Kind träumte von der ganzen Mark und was es jetzt alles davon kaufen könnte. Lieber 100 Dauerlutscher, oder 50 große Sahnebonbons? Oder 20 große rautenförmige Salinos? 100 dünne Sahnebonbons oder zwei kleine Tafeln Schokolade? Vielleicht sogar fünf Tage lang jeweils ein kleines Eis am Stiel. Es konnte sich nicht entscheiden.

Schatzgewissen

Aber irgendjemandem musste diese Mark ja gehört haben. Vielleicht einem dieser Bauarbeiter, die täglich ihre harte Arbeit an der Straße in der heißen Sonne verrichteten? Oder hatte vielleicht ein Kind das Geld verloren? Der ursprüngliche Wunsch war zwar erfüllt worden, aber die ganze Freude war auf einmal weg und so wurde die Mark in das Sparschwein gesteckt.

Sophie Mory

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