Schätze im Laufe unseres Lebens

Schätze, Aussteuer, Wäsche und Silber

(c) Barckhausen

Eigentlich sind wir selber Schätze und bringen so auch diese Suche nach anderen Schätzen mit auf die Welt. Was alles kann als Kind schon ein Schatz sein und wie versucht man, ihn würdig einzupacken und dann auch zu verstecken. Er soll einem erst einmal ganz alleine gehören.

So geht es weiter und die Schatzsuche hört eigentlich nie auf, obwohl man schon einige Schätze geborgen hat, aber dieses Streben nach einem noch wertvolleren läßt eben nicht los. Meine Schätze waren als Kind einfach Knöpfe, ich konnte mich an schönen Knöpfen sowas von freuen. Später fing ich mit Handarbeiten an, da suchte ich echt erstmal die Knöpfe und strickte oder häkelte dann um sie herum.

Dann fing etwa mit 25 Jahren meine Sammelleidenschaft nach Antiquitäten an, natürlich bezahlbaren. Das ist eigentlich bis heute geblieben. Immer noch kann ich mich kaum zurückhalten, wenn ich etwas Schönes, Einmaliges, Altes sehe. Aber dieser Trieb hat Zügelung erfahren. Wer soll das mal alles bekommen? Ich gebe langsam je nach Gelegenheit fleißig ab, suche wachen Sinnes, ob da evtl. bei einem Menschen Freude bestehen könnte und schwups hat er einen meiner Schätze.

Die inneren Schätze

Stilisierte Sonne aus Blech

(c) frauenseiten, Algeth Weerts

Es ging mir aber auch später – nicht zu spät – auf, dass es andere Schätze zu suchen gilt. Und gerade erst in einer dicken Erkältungsangelegenheit bekam ich durch Bettlägerigkeit Zeit, über diese inneren Schätze nachzudenken.
Es wahr wirklich gut, nachzudenken, was wirkliche Schätze sind, die einem nicht geraubt werden können, die auch nicht verbrennen. Da kam dann Dankbarkeit, Genügsamkeit, Duldsamkeit, Wahrhaftigkeit, Humor, Leidensfähigkeit und Einiges mehr heraus. Nicht, dass ich alles Genannte bereits besitze, nein. Aber langsam arbeite ich mich heran, inzwischen vor allem auch, um etwas lichtvoller altern zu können und so zu werden, daß man dann im Falle des Falles auch mit mir zu tun haben kann und sich nicht davor grault.

Ob es gelingt? Ich arbeite daran und das ist wenigstens etwas. Aber Schatzsucherin werde ich wohl zeitlebens bleiben. Wie herrlich ist es, einen wachen Blick durchs Fenster zu werfen und bei jedem Wetter etwas zu sehen, was Schatz zum Einlagern in die Erinnerung werden kann.

Elisabeth Kriechel

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